Es gibt Momente im Showbusiness, die inszeniert wirken, laut und grell. Und dann gibt es Momente, in denen die Zeit stillzustehen scheint, weil pure, ungeschminkte Menschlichkeit den Raum flutet. Genau ein solcher Moment ereignete sich vor wenigen Wochen im Herbst 2025 in Bologna, als Romina Power, die ewige Ikone der italienischen Musik, nicht nur ihr Herz öffnete, sondern eine jahrelange, stille Wahrheit ans Licht brachte.
Jahrzehntelang war ihr Name untrennbar mit Al Bano verbunden. Sie waren das Traumpaar, das „Felicità“ in die Welt trug, bis das Schicksal und der tragische Verlust ihrer Tochter Ylenia das Band zerrissen. Die Welt litt mit ihr, hoffte auf ein Liebes-Comeback, klammerte sich an die Nostalgie. Doch während wir alle auf die Vergangenheit starrten, hatte Romina längst eine neue Zukunft begonnen – heimlich, leise und abseits des Blitzlichtgewitters.
Der Moment, der alles veränderte
Es sollte ein Abend voller Lieder und Lesungen werden. Romina, mittlerweile in ihren Siebzigern und strahlender denn je, saß in einem schlichten, cremefarbenen Kleid auf der Bühne. Kein Pomp, nur ein Flügel und gedämpftes Licht. Sie las aus ihrem neuen Buch, als ihre Stimme plötzlich brach. Sie stockte. Der Saal hielt den Atem an.
Mit einer Verletzlichkeit, die man von dem Weltstar kaum kannte, legte sie das Manuskript beiseite, atmete tief durch und sagte jenen Satz, der nun durch ganz Europa hallt: „Ich habe viele Jahre geschwiegen. Aus Respekt, aus Angst, vielleicht auch aus Zweifel. Aber heute möchte ich Ihnen sagen, wer die Liebe meines Lebens war.“
In diesem Augenblick fiel der Schatten von Al Bano endgültig ab. Sie sprach nicht von dem berühmten Sänger. Sie sprach von Matteo Luzani.

Wer ist der Mann aus dem Schatten?
Die Geschichte, die Romina an diesem Abend und in späteren Interviews enthüllte, klingt wie ein Roman, ist aber das echte Leben. Matteo Luzani ist kein Star. Er ist kein Produzent, kein Millionär, der sich im Ruhm der Sängerin sonnen wollte. Er ist Schriftsteller, ein Intellektueller, der zurückgezogen in der Nähe von Cordoba lebte, umgeben von Büchern, Katzen und alten Bäumen.
Kennengelernt haben sich die beiden bereits 2015 – vor zehn Jahren! – bei einem Literaturseminar in Südspanien. Ein Ort ohne Handyempfang, ohne Kameras. Matteo wusste kaum, wer sie war, oder es war ihm egal. „Er sah mich nicht als Star, sondern als Frau“, gestand Romina. Was folgte, war eine Liebe, die auf Gesprächen über Pablo Neruda, langen Spaziergängen und vor allem auf gemeinsamem Schweigen basierte.
„Er wollte mich nicht verändern“, erzählte Romina mit einem Lächeln, das mehr sagte als tausend Lieder. „Er war der Anker in meiner neuen Freiheit.“ Während die Boulevardpresse noch immer spekulierte, ob sie und Al Bano wieder zusammenkommen würden, kochte Romina in einem kleinen Haus in Andalusien Pasta, malte Bilder und genoss ein Leben fernab von Luxus, aber voller Tiefe.
Warum das Versteckspiel?
Warum hat sie ihn so lange verschwiegen? Die Antwort ist so simpel wie berührend: Schutz. Nach einer Ehe, die in jedem Detail öffentlich zerlegt wurde, wollte Romina dieses zarte Pflänzchen der neuen Liebe nicht dem Sturm der Medien aussetzen. „Nur das, was nicht gesehen wird, kann wachsen“, pflegte sie zu sagen. Matteo selbst, ein Mann der leisen Töne, wollte nie Teil der „Show“ sein. Er blieb im Hintergrund, der „Schatten unter dem Olivenbaum“, wie sie ihn in ihren Gedichten nannte.
Erst jetzt, im Jahr 2025, fühlte sich Romina stark genug, dieses Glück zu teilen. Vielleicht, weil sie weiß, dass ihre Geschichte anderen Mut macht.

Ein Vorbild für eine ganze Generation
Rominas Geständnis ist mehr als nur Klatsch. Es ist ein kraftvolles Statement für Frauen über 50, 60 oder 70. Sie zeigt, dass das Leben und die Liebe nicht mit einer Scheidung oder einem großen Verlust enden. Ihr Buch „Von Felicità zur Freiheit“ und ihre Stiftung „Nuova Primavera“ helfen nun Frauen, die nach Schicksalsschlägen neu anfangen müssen.
Die Wandlung der Romina Power ist phänomenal. Von der gehorsamen Schlager-Hälfte zur spirituellen, politischen und emanzipierten Frau, die sich traut, im Alter noch einmal völlig neu zu lieben.
„Ich habe Al Bano viele Jahre geliebt“, stellte sie in einem Interview mit der La Repubblica klar, „aber ich musste lernen, ihn gehen zu lassen, ohne mich selbst zu verlieren.“ Heute können die beiden wieder nebeneinander auf der Bühne stehen – respektvoll, aber ohne die Last der Erwartung, wieder ein Paar sein zu müssen. Denn Rominas Herz gehört Matteo.
Das Finale einer großen Reise
Der emotionalste Höhepunkt folgte kürzlich im Teatro Massimo in Palermo. Zum ersten Mal trat Matteo Luzani gemeinsam mit ihr ins Rampenlicht. Kein Kuss für die Kameras, kein inszeniertes Drama. Einfach zwei Menschen, die zusammen ein Gedicht lasen.
Das Publikum erhob sich nicht wegen der Prominenz, sondern wegen der spürbaren Echtheit. Romina Power hat ihren Frieden gefunden. Nicht im Gestern, nicht im Ruhm, sondern in der Stille eines andalusischen Gartens an der Seite eines Mannes, der ihr das wertvollste Geschenk machte: Er ließ sie einfach sie selbst sein.
Wer heute in Rominas Augen blickt, sieht nicht mehr die traurige Mutter oder die verlassene Ehefrau. Man sieht eine Frau, die angekommen ist. Und das ist vielleicht das schönste Happy End, das man sich vorstellen kann.
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