Die Welt kennt ihn als den unangefochtenen „König von Mallorca“, den Entertainer, der Tausende in Ekstase versetzt. Doch fernab der Bühne, des Scheinwerferlichts und des frenetischen Jubels seiner Fans, zeigt Jürgen Drews eine Seite, die nur seine Liebsten kennen: die des zutiefst emotionalen Familienmenschen. In einem seltenen und herzzerreißenden Gespräch mit dem Magazin Das Neue Blatt gewährte die Familie Drews – bestehend aus Jürgen, seiner großen Liebe Ramona und Tochter Joelina – einen intimen Einblick in ihre ganz persönlichen Weihnachtsrituale und vor allem in eine „Tränen-Beichte“, die den Party-Veteranen kurz vor dem Fest völlig zusammenbrechen lässt.

Weihnachten für die Drews-Familie ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Feiertagen; es ist eine emotional aufgeladene Auszeit, eine heilige Klammer im sonst so rastlosen Leben eines Musikstars. Und die Vorzeichen sind eindeutig: Es steht nicht das Spektakel, sondern die Stille im Mittelpunkt.

Die Flucht nach Kitzbühel: Ein Rückzugsort für die Seele

Während viele Prominente das Fest in ihren gewohnten Prunkvillen feiern, sucht die Drews-Familie ganz bewusst die Abgeschiedenheit. Die Planung ist präzise: Man nutzt eine Gelegenheit, um in Kitzbühel aufzutreten – Jürgen und Joelina performen dort ihren gemeinsamen Weihnachtssong bei der renommierten Kinderlachen Gala. Und weil man einmal in den majestätischen Alpen sei, bleibt man gleich dort über die Festtage. „Für uns alle geht’s nach Kitzbühel“, bestätigt Jürgen.

Dieser alpine Rückzug ist mehr als nur eine logistische Entscheidung; er ist ein Statement. Ramona beschreibt die Feiertage als eine „kleine Auszeit vom Leben da draußen“. Dieses Gefühl der bewussten Abgrenzung vom Alltag, der ständigen Verfügbarkeit und den Verpflichtungen eines Star-Daseins, ist der wahre Kern ihres Weihnachtsfestes. Es geht darum, das Tempo zu drosseln, das Handy beiseite zu legen und sich voll und ganz dem Moment und der Familie hinzugeben. „Wir genießen das total“, schwärmt Jürgen. „Alle zusammen am Frühstückstisch. Keiner ist unterwegs, keiner hat Termine. Das ist für uns der eigentliche Kern von Weihnachten.“ Dieser einfache Akt des gemeinsamen Frühstücks, frei von der Hektik des Showbusiness, wird zur tiefsten Form der Besinnung.

Das Heilige Ritual: Wo Tradition auf neue Anfänge trifft

Seitdem die Familie unter einem Dach zusammengezogen ist, haben sich neue, gemeinsame Rituale etabliert, die ihre Verbundenheit nochmals verstärken. Das Schmücken des Weihnachtsbaumes ist dabei zum wichtigsten zeremoniellen Akt geworden.

„Wir schmücken den Baum gemeinsam“, erzählt der Schlagersänger mit leuchtenden Augen. Dies geschah kürzlich zum ersten Mal als gemeinsame Aktion und war sofort ein voller Erfolg. Die Auswahl des Baumes, die Festlegung der Farben für die Kugeln, das Besorgen von Lametta und Lichterketten – all das wurde zu einem „richtig schönen Familientag“. Ramona ergänzt, wie auch Joelinas Freund Adrian in dieses intime Ritual eingebunden wurde, indem er den Baum einstellte und gemeinsam platziert wurde. Während die Familie behutsam jeden Ast mit Erinnerungen und Glanz bedeckt, läuft dabei natürlich nur eines: Weihnachtsmusik.

Doch die Feierlichkeit beschränkt sich nicht nur auf den Baum. Egal, ob im gemieteten Hotel in Kitzbühel oder im heimischen Domizil, Ramona legt Wert auf Stil und Atmosphäre. „Wir kleiden uns festlich“, betont sie. Der Tisch wird elegant eingedeckt, alles wird stimmungsvoll hergerichtet. Diese äußere Form des Respekts vor dem Fest spiegelt die innere Haltung der Dankbarkeit wider.

Und was Heiligabend auf keinen Fall fehlen darf, ist das klassische, traditionelle Mahl: „Bei uns gibt es immer Ente mit Rotkohl und Klößen“, verrät Joelina. Ein Menü, das Heimat, Kindheit und Beständigkeit symbolisiert.

Die Offenbarung: Ein Lied und ein Meer von Tränen

Doch die größte und emotionalste Offenbarung kommt, als das Gespräch auf die musikalische Untermalung des Festes gelenkt wird. Es gibt ein Lied, das für Jürgen Drews so viel mehr als nur Musik ist – es ist ein Schlüssel zu seiner Seele, eine direkte Verbindung zu seinen tiefsten Gefühlen.

Auf die Frage, welches Lied unbedingt dazugehöre, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Ja, Stille Nacht, Heilige Nacht“. Doch was dann folgt, ist das Geständnis, das dem Artikel seinen tiefen emotionalen Kern gibt: „Wenn wir das gemeinsam singen, dann kommen mir jedes Mal die Tränen. Das berührt mich einfach unglaublich“, gesteht der Entertainer offen.

Diese Tränen sind keine Tränen der Traurigkeit, sondern der überwältigenden Dankbarkeit. Es ist ein Moment der absoluten Wahrheit, in dem das Leben des Entertainers wie ein Film vor seinem inneren Auge abläuft. „In dem Moment wird mir immer bewusst, wie viel ich in meinem Leben schon geschenkt bekommen habe“, erklärt er. Die Einfachheit dieser alten, ehrwürdigen Melodie reißt alle Barrieren nieder und lässt den privaten Menschen hinter der öffentlichen Kunstfigur hervortreten. Es ist die ergreifende Einsicht eines Mannes, der erkennt, dass Ruhm und Reichtum nichts wert sind im Angesicht der Liebe und des Glücks, das er erfahren durfte. Die Stille Nacht wird für Jürgen Drews zum jährlichen, heilsamen emotionalen Zusammenbruch, der ihn erdet und ihm die wahre Bedeutung seiner Existenz vor Augen führt.

Dankbarkeit: Der wahre Reichtum der Familie Drews

Die Reflexion über Stille Nacht leitet nahtlos über zur Frage nach der Dankbarkeit. Hier offenbart die Familie ihren tief verwurzelten Wertekanon, der weit über materielle Güter hinausgeht.

Für Jürgen Drews selbst steht seine Familie an erster Stelle: „Ich bin dankbar, dass ich im Alter nicht alleine bin, sondern meine Familie an meiner Seite habe“, sagt er mit bewegender Aufrichtigkeit. Diese Angst vor der Einsamkeit im Alter, die viele Menschen teilen, wird durch die Anwesenheit seiner Frau und seiner Tochter besiegt. Seine Dankbarkeit gilt auch „dem Leben, das ich führen durfte und noch führen darf“, sowie der schicksalhaften Begegnung mit Ramona: „Ich bin froh, dass ich meine große Liebe Ramona getroffen habe und dass es Joelina gibt.“ Dies ist die Summe seiner Lebensbilanz: Liebe, Familie, und die Chance, das Leben nach seinen eigenen Regeln gelebt zu haben.

Joelina hingegen, die junge Frau, die im Schatten des berühmten Vaters ihren eigenen Weg geht, sieht das größte Geschenk in der Gesundheit. Ihre Worte sind ein Denkanstoß für jeden Leser: „Für mich ist Gesundheit das Wichtigste“, betont sie. „Wenn man gesund ist, hat man tausend Wünsche, wenn man krank ist, hat man nur einen. Das vergisst man im Alltag oft.“ Diese nüchterne, aber tiefgründige Erkenntnis zeigt, wie sehr die Familie in ihren Werten geerdet ist, fernab des Glamours.

Ramona, die unerschütterliche Konstante in Jürgens Leben, blickt auf die Vergangenheit zurück und ist dankbar für die Wiederherstellung der familiären Nähe. „Ich bin dankbar, dass wir wieder so eng zusammenrücken konnten als Familie und den Alltag miteinander teilen“, erklärt sie. „Das ist nichts Selbstverständliches.“ Dieses „enger Zusammenrücken“ kann viel bedeuten: die Überwindung von Herausforderungen, das Bewusstwerden der Prioritäten in stressigen Zeiten oder einfach die Freude über die neue Wohnsituation. Es zeigt, wie wertvoll es ist, die kleinen Momente des Alltags nicht als gegeben hinzunehmen.

Die Beichte der Drews-Familie kurz vor Weihnachten ist somit eine bewegende Lektion für uns alle. Sie zeigt, dass selbst der „König von Mallorca“, der alles erreicht zu haben scheint, in den einfachen Dingen des Lebens – in einer Melodie, in einem gemeinsamen Frühstück, in der Hand der Liebsten – seinen größten Schatz findet und diesen emotionalen Reichtum zu schätzen weiß. Die Tränen, die Jürgen Drews beim Gesang von Stille Nacht vergießt, sind nicht nur seine eigenen; sie sind ein Spiegelbild der Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe, die uns alle in der Weihnachtszeit verbindet.

Dieser intime Einblick in die Gefühlswelt des Entertainers ist ein wertvolles Geschenk an seine Fans und eine Aufforderung, das eigene Leben, die eigenen Rituale und vor allem die unschätzbare Nähe zur Familie in diesem Jahr bewusst zu zelebrieren. Mögen die Tränen des Königs uns alle daran erinnern, wofür wir besonders dankbar sein dürfen.