Es ist still geworden in dem kleinen Reihenhaus in München-Grünwald. Wo früher das Lachen von Horst Janson (†89), dem ewigen „Bastian“ und beliebten „Sesamstraße“-Star, durch die Räume hallte, herrscht heute eine bedrückende Leere. Doch für seine Witwe Hella Janson (77) kommt es jetzt, knapp zehn Monate nach dem schmerzhaften Verlust ihrer großen Liebe, noch schlimmer: Ihr droht die Obdachlosigkeit.

Es ist eine Nachricht, die betroffen macht und zeigt, wie schnell das Schicksal selbst prominente Familien treffen kann. Im Januar 2025 musste Hella Janson Abschied nehmen. Nach 42 gemeinsamen Ehejahren, in denen sie gemeinsam Höhen und Tiefen, finanzielle Krisen und Krankheiten gemeistert hatten, schloss Horst Janson für immer die Augen. Nun, während die erste Trauer noch tief sitzt, flatterte die Kündigung ins Haus.

Rauswurf aus dem Zuhause der Erinnerungen

Der Grund für die Kündigung ist so bürokratisch wie unbarmherzig: Eigenbedarf. Das Mietverhältnis für das Haus, das über Jahrzehnte der sichere Hafen der Familie Janson war, wurde beendet. Für Hella Janson ist dies mehr als nur der Verlust von vier Wänden. „Das Haus, in dem sie mit Horst über Jahrzehnte gelebt hat, muss sie räumen“, heißt es aus dem Umfeld.

Die emotionale Last ist kaum in Worte zu fassen. In diesem Haus sind ihre Töchter Sarah-Jane und Laura-Marie aufgewachsen. Hier hat das Paar Krisen wie die Insolvenz im Jahr 2011 oder die schwere Magersucht-Erkrankung ihrer Tochter Laura gemeinsam durchgestanden. Und hier verbrachte Horst Janson seine letzten Stunden.

„Die Aussicht, das vertraute Heim verlassen zu müssen, schmerzt zutiefst“, berichtet ein Insider. Ob das Wohnzimmer, in dem sie abends saßen, die Küche oder der Garten – „jeder Stein, jede Ecke steckt voller Erinnerungen an die Liebe ihres Lebens“. Für eine 77-Jährige, die gerade ihren Lebenspartner verloren hat, gleicht dieser erzwungene Auszug einer Entwurzelung.

Ein fast aussichtsloser Kampf auf dem Wohnungsmarkt

Hella Janson versucht, stark zu bleiben. Die Witwe, die in der Öffentlichkeit stets Haltung bewahrte, kämpft derzeit verzweifelt um eine Gnadenfrist. Sie will nicht ewig bleiben – sie braucht nur Zeit. Zeit, um zu trauern, und Zeit, um eine neue Bleibe zu finden. Doch genau hier liegt das nächste, gewaltige Problem.

Der Münchner Immobilienmarkt ist brutal, besonders für ältere Menschen mit begrenztem Budget. Bezahlbare Wohnungen sind Mangelware, und Vermieter entscheiden sich selten für eine fast 80-jährige alleinstehende Witwe, wenn jüngere, solvente Paare Schlange stehen. Berichten zufolge lebt Hella Janson inzwischen von sehr bescheidenen Mitteln, was die Suche nach einer adäquaten Wohnung in der teuersten Stadt Deutschlands fast unmöglich macht.

„Mit bald 80 Jahren der Wurzeln beraubt zu werden, irgendwo noch einmal ganz neu anfangen zu müssen, das ist keine besonders schöne Vorstellung“, so die bittere Realität. Die Angst, am Ende tatsächlich auf der Straße zu stehen oder in eine Notunterkunft ziehen zu müssen, ist real.

Ein Leben voller Prüfungen

Es ist nicht das erste Mal, dass Hella Janson Stärke beweisen muss. Als zweite Ehefrau an der Seite des einstigen Frauenschwarms Horst Janson war sie stets der Fels in der Brandung. Als das Paar 2011 fast alles verlor und ihr damaliges Eigentum zwangsversteigert werden sollte, hielt sie die Familie zusammen. Als Horst im Sommer 2024 einen Schlaganfall erlitt und nach einem Treppensturz pflegebedürftig wurde, war sie an seiner Seite, bis zum Schluss.

Doch dieser Kampf jetzt ist anders. Sie muss ihn alleine führen. Ohne ihren Horst, der immer ihren Optimismus teilte. „Wir haben noch nicht die Flinte ins Korn geworfen“, sagte Horst damals während der Finanzkrise. Diesen Satz muss sich Hella nun wohl jeden Morgen selbst im Spiegel vorsagen, um nicht an der Sorge um ihre Zukunft zu zerbrechen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Noch gibt Hella Janson die Hoffnung nicht auf, dass sich eine menschliche Lösung findet. Vielleicht ein Vermieter mit Herz, der einer verdienten Dame, die Teil der deutschen Fernsehgeschichte ist, einen friedlichen Lebensabend ermöglichen möchte. Oder ein Einlenken der aktuellen Eigentümer, die ihr zumindest mehr Zeit gewähren.

Bis dahin bleibt die Situation dramatisch. Während Deutschland sich auf die besinnliche Weihnachtszeit vorbereitet, sitzt eine 77-jährige Witwe zwischen Umzugskartons voller Erinnerungen und weiß nicht, wohin. Es ist ein trauriges Kapitel im Leben einer Frau, die eigentlich nur eines wollte: In Würde und Frieden um ihren Mann trauern.

Man kann Hella Janson nur wünschen, dass ihr letzter Wunsch nach einem kleinen, bezahlbaren Zuhause in ihrer gewohnten Umgebung in Erfüllung geht. Denn niemand, erst recht nicht im hohen Alter, sollte die Angst haben müssen, sein Dach über dem Kopf zu verlieren.