Es ist der letzte Akt in einem Leben, das an Dramatik, Skandalen und unverwüstlicher Stehauf-Mentalität kaum zu überbieten war. Ingrid van Bergen, die große Dame des deutschen Films, die berüchtigte “Dschungelkönigin” und die Frau, die einst aus Eifersucht zur Waffe griff, ist tot. Sie starb am 28. November 2025 im stolzen Alter von 94 Jahren in ihrem Haus im niedersächsischen Eyendorf. Doch wer nun eine pompöse Trauerfeier auf einem Prominentenfriedhof erwartet, mit Kränzen, Reden und einem marmornen Grabstein, der irrt gewaltig. Ingrid van Bergen wäre nicht Ingrid van Bergen, wenn sie nicht auch ihren Abgang so inszenieren würde, wie sie lebte: Unangepasst, eigenwillig und jenseits aller Konventionen.

Der letzte Trick mit der “Schweizer Lösung”
Die Nachricht überraschte viele Fans: Es wird keine Beerdigung geben. Zumindest nicht so, wie wir es in Deutschland kennen. Die strenge deutsche Friedhofspflicht, die vorschreibt, dass Verstorbene auf einem Friedhof beigesetzt werden müssen, passt nicht in den Plan der Schauspiel-Diva. Ihr ursprünglicher Herzenswunsch war es, ihre Asche über dem Starnberger See verstreuen zu lassen – jenem Ort, der in ihrem Leben eine so schicksalhafte Rolle spielte. Doch die deutschen Gesetze machten ihr hier einen Strich durch die Rechnung.
Statt zu resignieren, fanden ihre Tochter Andrea und ihre engste Vertraute Linda Schnitzler einen Weg, der fast wie ein letztes, schelmisches Augenzwinkern der Verstorbenen wirkt. Über einen rechtlichen Umweg, der die Grenzen zwischen Deutschland und der Schweiz nutzt, umgeht die Familie den Friedhofszwang. Der Leichnam wurde nach Lübeck überführt und dort eingeäschert. Doch die Asche bleibt nicht dort. Ein Schweizer Unternehmen namens “Oase der Ewigkeit” übernimmt die bürokratische Abwicklung. Durch diesen “Schweizer Umweg” gelangt die Urne ganz legal zurück in die Hände der Familie – genauer gesagt, direkt in ihr ehemaliges Wohnzimmer.
Die Urne im Bücherregal
Man muss sich dieses Bild einmal vorstellen: Die Frau, die Millionen im Kino begeisterte und später als Reality-Star die Herzen der Jugend eroberte, steht nun als Urne in der Bibliothek ihres Hauses in der Lüneburger Heide. “Ingrid soll für immer und ewig in der Familie bleiben”, erklärte ihre Freundin Linda bewegt. Es ist ein Akt der tiefen Verbundenheit, aber auch des Besitzanspruchs über den Tod hinaus. Später soll die Urne zu ihrer Tochter Andrea ins Allgäu reisen. Ingrid van Bergen bleibt also auch nach ihrem Tod in Bewegung – eine ruhelose Seele, die ihren Platz im Kreis ihrer Liebsten findet, statt unter kalter Erde.

Eine Freundschaft, geschmiedet hinter Gittern
Besonders rührend ist die Rolle von Linda Schnitzler in diesem letzten Kapitel. Linda ist nicht einfach nur eine Haushälterin oder Pflegekraft. Die beiden Frauen verband eine Schicksalsgemeinschaft, die an einem der dunkelsten Orte begann: im Frauengefängnis Aichach. Dort lernten sie sich kennen, als van Bergen ihre Strafe für den Totschlag an ihrem Geliebten absaß. Aus der Zellennachbarschaft wurde eine lebenslange Loyalität.
In den letzten Jahren war Linda der Fels in der Brandung für die alternde Diva. Ingrid van Bergen war fast vollständig erblindet und auf den Rollstuhl angewiesen, doch ihre Eitelkeit und ihr Stolz verboten es ihr, diese Schwäche öffentlich zu zeigen. “Ingrid wollte sich keine Schwäche eingestehen. Dabei sah sie gar nichts mehr”, verriet Linda kurz nach dem Tod. Sie war es auch, die Ingrid leblos in ihrem Haus auffand. Dass nun ausgerechnet diese Freundin die Urne hütet, verleiht der Geschichte eine fast filmreife Note.
Rückblick auf ein Jahrhundertleben: Ruhm, Schüsse und Dschungelcamp
Um zu verstehen, warum dieser ungewöhnliche Abschied so perfekt passt, muss man auf dieses unglaubliche Leben zurückblicken. In den 50er und 60er Jahren war Ingrid van Bergen der Inbegriff der kühlen, blonden Verführerin. Mit ihrer rauchigen Stimme und ihrer unverwechselbaren Präsenz spielte sie sich in Klassikern wie “Rosen für den Staatsanwalt” in die erste Liga der deutschen Schauspielerinnen. Sie war ein Star, gefeiert und begehrt.
Doch dann kam die Nacht zum 3. Februar 1977, die alles veränderte. In ihrer Villa am Starnberger See erschoss sie im Affekt ihren Geliebten, den Finanzmakler Klaus Knaths. Zwei Schüsse in Brust und Bauch beendeten sein Leben und zertrümmerten ihre Karriere. Der folgende Prozess war ein Medienspektakel sondergleichen. Van Bergen wurde zu sieben Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Fünf Jahre saß sie ab – Jahre, die sie härteten, aber nicht brachen.
Viele hätten nach einer solchen Tat und dem gesellschaftlichen Absturz aufgegeben. Nicht Ingrid. Sie kämpfte sich zurück. Mühsam, Rolle für Rolle, erarbeitete sie sich wieder Respekt. Doch der wohl verblüffendste Triumph gelang ihr 2009. Mit 77 Jahren zog sie ins RTL-Dschungelcamp. Zwischen C-Promis und Kakerlaken zeigte die “Grande Dame” eine Haltung und Disziplin, die die jungen Konkurrenten alt aussehen ließ. Die Zuschauer liebten ihre trockene, unaufgeregte Art und wählten sie zur Dschungelkönigin. Es war die späte Genugtuung, die endgültige Rehabilitation durch das Publikum.

Ein selbstbestimmtes Ende
Ingrid van Bergen hatte sich schon lange mit dem Ende auseinandergesetzt. In einer Patientenverfügung legte sie fest, dass im Ernstfall keine lebensverlängernden Maßnahmen ergriffen werden sollten. Sie wollte gehen, wenn die Zeit gekommen war – ohne Schläuche, ohne künstliches Hinauszögern.
Dass sie nun auch nach dem Tod die Regie behält und den deutschen Amtsschimmel austrickst, hätte ihr sicher gefallen. Sie entzieht sich dem Zugriff der Öffentlichkeit und der Behörden gleichermaßen. Keine Pilgerstätte auf einem Friedhof, kein öffentliches Gedenken am Grab. Nur die Stille der Bibliothek und die Nähe ihrer Familie.
Ingrid van Bergen war eine Frau der Extreme. Sie kannte den roten Teppich und die Gefängniszelle. Sie wurde verehrt und verachtet. Sie war Täterin und Opfer ihrer eigenen Leidenschaften. Ihr letzter Weg ist konsequent: Ein leiser Abgang durch die Hintertür, zurück in die private Geborgenheit, die ihr im stürmischen Leben oft gefehlt hat. Eine letzte, stille Rebellion einer Frau, die sich nie von anderen sagen ließ, wie sie zu leben – oder zu sterben – hat.
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