In der glitzernden Welt der Prominenz, in der Schlagzeilen oft so schnell verblassen wie das Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich, gibt es Geschichten, die uns kurz innehalten lassen. Sie sind eine Mischung aus Skurrilität, tiefer menschlicher Tragik und einem Hauch von Wahnsinn, der nur in den Hügeln von Hollywood gedeihen kann. Eine solche Geschichte schreibt derzeit Frédéric von Anhalt. Mit stolzen 82 Jahren, einem Alter, in dem sich die meisten Menschen auf ihren Ruhestand und das Genießen des Lebensabends konzentrieren, hegt der Witwer von Hollywood-Legende Zsa Zsa Gabor einen Wunsch, der die Öffentlichkeit gleichermaßen fasziniert und schockiert: Er will Vater werden. Und zwar nicht irgendein Vater, sondern ein biologischer Vater – gezeugt auf dem ganz klassischen, natürlichen Weg.

Ein Wunsch gegen jede Wahrscheinlichkeit

Es ist nicht das erste Mal, dass der schillernde Adoptiv-Prinz diesen Wunsch äußert, doch die Vehemenz, mit der er ihn derzeit in Interviews verteidigt, hat eine neue Qualität erreicht. Während seine Altersgenossen in der Traumfabrik, wie etwa Al Pacino oder Robert De Niro, vormachen, dass späte Vaterschaft durchaus möglich ist, unterscheidet sich von Anhalts Ansatz in einem entscheidenden Detail: Er lehnt die moderne Medizin kategorisch ab. Keine künstliche Befruchtung, kein Labor, keine technologische Nachhilfe.

„Körperlich und mental fühle ich mich bereit“, betont er immer wieder. Es ist das Selbstbewusstsein eines Mannes, der sein Leben lang gewohnt war, gegen Stromschnellen zu schwimmen und Unmögliches möglich zu machen. Doch die Biologie ist ein Gegner, der sich selten durch bloße Willenskraft oder ein prall gefülltes Bankkonto bestechen lässt. Dieser Anspruch macht seine Suche nach einer Partnerin zu einer Herkulesaufgabe, die selbst für einen Mann mit seinen Ressourcen kaum zu bewältigen scheint.

Die bittere Suche nach der Ehrlichkeit

Das vielleicht bewegendste Element an dieser Geschichte ist nicht der medizinische oder biologische Aspekt, sondern die tiefe Einsamkeit, die aus von Anhalts Worten spricht. Er berichtet offen von seiner Suche nach der richtigen Frau – einer „Mama“ für seinen Thronfolger. Doch was er findet, ist ernüchternd. „Niemand ist ehrlich“, klagt er.

Es mangelt ihm nicht an Angeboten. Als wohlhabender Mann im Rampenlicht wird er, wie er selbst sagt, „ständig angesprochen“. Doch sobald der erste Glanz verflogen ist, offenbart sich die harte Realität seiner Existenz: Die Frauen, die ihn umgeben, scheinen weniger an seiner Seele oder seinem Kinderwunsch interessiert zu sein, als vielmehr an seinem Vermögen. „Viele sind offenbar nicht an mir interessiert, sondern an meinem Geld“, resümiert er bitter. Dieser Satz ist mehr als nur eine Feststellung; er ist ein Offenbarungseid eines Lebens, das oft mehr Schein als Sein war. Es ist die klassische Tragödie des reichen Mannes: Er kann sich alles kaufen, nur keine echte Zuneigung.

Genau dieser Umstand macht sein Beharren auf dem „natürlichen Weg“ so kompliziert. Es erfordert Intimität, Nähe und eine partnerschaftliche Basis, die sich nicht vertraglich regeln lässt wie eine Adoption. Es erfordert eine Frau, die den Menschen Frédéric sieht und nicht nur den Prinzen.

Acht Söhne, aber kein Erbe?

Kritiker werfen oft ein, dass Frédéric von Anhalt bereits Vater ist. Auf dem Papier hat er acht erwachsene Söhne adoptiert. Doch diese Vaterschaften sind, wie so vieles in seinem Leben, eher geschäftlicher als emotionaler Natur. Viele dieser Adoptionen dienten dem Verkauf von Titeln und dem Generieren von Schlagzeilen. Eine echte Vater-Sohn-Beziehung, das Aufwachsen eines Kindes, die ersten Schritte, das erste Wort – all das hat er nie erlebt.

Sein Wunsch nach einem eigenen, biologischen Kind entspringt also wohl auch dem Bedürfnis, etwas „Echtes“ zu hinterlassen. Ein Wesen, das sein Blut trägt und nicht nur seinen gekauften Namen. Es ist der Versuch, Unsterblichkeit zu erlangen, nicht durch Titel, sondern durch Gene. In diesem Licht erscheint sein Wunsch weniger als die Laune eines exzentrischen alten Mannes, sondern vielmehr als der verzweifelte Versuch, seinem Leben eine tiefere, biologische Bedeutung zu geben, bevor die Zeit abläuft.

Egoismus oder Lebensrecht?

Die öffentliche Reaktion auf seine Pläne ist gespalten. Viele schütteln den Kopf. Ist es verantwortungsvoll, mit 82 Jahren ein Kind in die Welt zu setzen? Ein Kind, das seinen Vater aller Voraussicht nach verlieren wird, bevor es die Grundschule verlässt? Kritiker nennen es puren Egoismus, einen narzisstischen Akt, der das Wohl des Kindes völlig außer Acht lässt.

Auf der anderen Seite steht das Argument der persönlichen Freiheit. Solange er physisch dazu in der Lage ist und für das Kind sorgen kann – finanziell dürfte es dem Nachwuchs an nichts fehlen –, wer hat das Recht, ihm diesen Traum zu verbieten? Von Anhalt selbst sieht sich als Kämpfer. Als jemand, der sich in den USA als Einwanderer ein neues Leben aufgebaut hat, der an der Seite einer Hollywood-Diva Jahrzehnte überdauerte und der sich nie hat unterkriegen lassen. Für ihn ist dieser Kinderwunsch das nächste große Projekt, die nächste Herausforderung, der er sich stellen will.

Ein Blick hinter die Fassade

Wenn man die schrillen Schlagzeilen und das „Reality-TV-Image“ beiseiteschiebt, blickt man auf einen Mann, der am Ende seines Lebens nach einer Verbindung sucht, die bleibt. Die Suche nach einer Frau, die ihn um seiner selbst willen liebt und ihm das größte Geschenk des Lebens macht, ist rührend und traurig zugleich.

Es zeigt, dass Geld, Titel und Ruhm am Ende des Tages nicht gegen die Stille im eigenen Haus helfen. Frédéric von Anhalts später Kinderwunsch ist ein Schrei nach Leben, nach Zukunft und nach Liebe in einer Welt, die ihm oft nur Berechnung entgegenbringt. Ob dieser Traum realistisch ist, mag bezweifelt werden. Ob er menschlich verständlich ist, steht auf einem anderen Blatt.

Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Unbeugsamkeit und Verletzlichkeit, die uns an seiner Geschichte so fasziniert. Wir sehen einen Mann, der sich weigert, „alt“ zu sein, der sich weigert, allein zu sein, und der bis zum Schluss an das Wunder des Lebens glaubt – auch wenn die Wahrscheinlichkeit und die Vernunft dagegen sprechen. Es bleibt abzuwarten, ob er seine Prinzessin findet, oder ob dieser Traum als letzte große Inszenierung eines außergewöhnlichen Lebens in Erinnerung bleiben wird. Bis dahin wird Frédéric von Anhalt weitersuchen, weiterkämpfen und weiter hoffen – auf das eine Wunder, das man nicht kaufen kann.