Wie ein geliebter Weihnachtsklassiker zur schicksalhaften Blaupause für Simone Thomallas Liebesleben und die Existenz ihrer Tochter Sophia wurde.

Alle Jahre wieder, wenn die Adventszeit die Welt in ein sanftes Licht taucht und der Duft von Zimt und Gebäck durch die Fenster zieht, gehört er einfach dazu: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Der tschechoslowakisch-deutsche Märchenklassiker aus dem Jahr 1973 ist für Millionen von Menschen in Deutschland und darüber hinaus weit mehr als nur ein Film; er ist ein tief verwurzelter kultureller Ankerpunkt, eine liebevolle Tradition und der Inbegriff der Weihnachtsmagie.

Doch für die Schauspielerin Simone Thomalla und ihre Tochter, die Moderatorin Sophia Thomalla, reicht die Verbindung zu diesem zeitlosen Werk weit über die gewöhnliche Weihnachtsroutine hinaus. Wie Simone Thomalla nun in einem aufsehenerregenden Interview enthüllte, ist die Geschichte des rebellischen Aschenbrödel, des tapferen Prinzen und der drei magischen Nüsse auf eine Weise mit ihrer eigenen Familiengeschichte verwoben, die an ein echtes Märchen grenzt – und ohne die es ihre berühmte Tochter heute schlichtweg nicht gäbe.

Das familiäre Erbe der Magie

Die Thomalla-Familie hat nicht nur eine emotionale, sondern eine handfeste, künstlerische Verbindung zu dem Film. Die Schauspielerin Simone Thomalla, bekannt aus ihrer Rolle als Leipziger „Tatort“-Kommissarin, lüftete nun ein Familiengeheimnis, das selbst langjährige Fans überraschen dürfte: Ihr Vater, der bekannte DDR-Bühnenbildner Alfred Thomalla, war maßgeblich an der visuellen Gestaltung des Films beteiligt.

„Die wunderbaren Bilder aus dem Tanzsaal stammen aus der Feder von Alfred Thomalla“, verriet Simone Thomalla. Alfred Thomalla zählte zu den bekanntesten Bühnenbildnern der DDR und prägte mit seinem Schaffen die Kulturlandschaft seiner Zeit. Er war nicht nur für die ikonische Ballsaal-Kulisse in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ verantwortlich, sondern arbeitete auch an weiteren Kultproduktionen wie dem „Sandmännchen“ oder dem Film „Das Kaninchen bin ich“.

Diese künstlerische Verflechtung bedeutet, dass Simone und Sophia Thomalla nicht nur als Zuschauer, sondern als direkter Teil dieses magischen Kosmos mit dem Film verbunden sind. Alfred Thomalla, der 2018 im Alter von 83 Jahren verstarb, hinterließ damit seiner Tochter und Enkelin ein ganz besonderes, filmisches Erbe – eines, das, wie sich herausstellen sollte, weitreichende Konsequenzen für ihr privates Glück haben sollte.

Der Prinz als Blaupause für die Liebe

Die eigentliche, sensationelle Enthüllung betrifft jedoch Simone Thomallas ganz persönliches Liebesleben und die Wahl ihrer Partner. Die Schauspielerin erzählte von der Premiere des Films, die sie als sechs- oder siebenjähriges Mädchen erlebte – „im richtigen Prinzessinnenfan-Alter“, wie sie scherzte. Die Begegnung mit dem Prinzen, gespielt vom tschechischen Schauspieler Pavel Trávníček, hinterließ bei der jungen Simone einen tiefen und prägenden Eindruck.

„Ich war sofort hin und weg von Prinz Pavel Trávníček“, gestand sie. Doch diese kindliche Schwärmerei verflog nicht, sondern manifestierte sich in einer überraschenden Weise in ihrem späteren Leben. Simone Thomalla erklärte, dass diese Begegnung sie als junge Frau stark geprägt habe und sogar Auswirkungen auf ihren „späteren Männergeschmack“ gehabt hätte. Der Prinz wurde zum unerreichbaren, aber fest zementierten Idealbild des Mannes, den sie sich an ihrer Seite wünschte.

„Ohne Aschenbrödel hätte es Sophia Thomalla nicht gegeben“

Der Höhepunkt dieses Geständnisses ist ebenso dramatisch wie märchenhaft. Simone Thomalla verriet, dass sie ihren Ex-Partner und den Vater ihrer Tochter Sophia, den Schauspieler Andrej Vetters, bewusst nach den optischen und charakterlichen Maßstäben des Märchenprinzen ausgewählt habe.

In einer Aussage, die das Zeug zum modernen Mythos hat, fasste sie zusammen: „Ohne Drei Haselnüsse für Aschenbrödel hätte es Sophia Thomalla nicht gegeben.“

Sie untermauerte diese unglaubliche Behauptung mit einer humorvollen, aber zutiefst ehrlichen Analyse der Fotos von Sophias Vater: „Wenn ich mir heute die Fotos von Sophias Papa anschaue, dann ist mir relativ klar: Den habe ich mir auch wegen Aschenbrödel geschnappt.“ Das ist eine Liebeserklärung der besonderen Art – eine, die verdeutlicht, wie tief der Einfluss von Kunst und Kindheitsträumen in das reale Leben greifen kann.

Die Vorstellung ist bestechend: Eine der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens, Sophia Thomalla, verdankt ihre Existenz indirekt einem ostdeutschen Märchenfilm und dem Bühnenbild, das ihr Großvater schuf, sowie der jugendlichen Schwärmerei ihrer Mutter. Die Kette der Ereignisse – von Alfred Thomallas künstlerischer Arbeit über Simones Prinzen-Faszination bis hin zur gezielten Wahl des Vaters – wirkt wie eine perfekt inszenierte Schicksalsfügung.

Eine Liebesgeschichte als kulturelles Phänomen

Die Enthüllung Thomallas ist nicht nur ein privates Kuriosum, sondern wirft ein Schlaglicht auf die tiefgreifende emotionale Kraft, die kulturelle Werke wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in Deutschland besitzen. In einer Zeit, in der viele Menschen nach festen Traditionen und Beständigkeit suchen, bietet der Film einen vertrauten, magischen Rückzugsort. Dass dieser Rückzugsort nun in das tatsächliche Leben einer prominenten Familie eingegriffen hat, indem er die Basis für eine neue Generation legte, macht die Geschichte nur noch fesselnder.

Während Sophia Thomalla selbst vielleicht zu jung ist, um die nostalgische Bindung ihrer Mutter an den Film im vollen Umfang zu teilen, ist sie nun durch diese Enthüllung unwiderruflich Teil seiner Legende. Auch wenn sie heute auf dem Oktoberfest mit ihrer Mutter und deren neuem Partner gesichtet wird, bleibt die Geschichte ihrer Herkunft fest an einen Märchenprinzen gebunden, der vor über 50 Jahren das Herz ihrer Mutter eroberte und damit ihr Leben prägte.

Simone Thomalla hat mit ihrem Geständnis nicht nur eine Anekdote geteilt, sondern eine moderne Märchengeschichte erzählt: Die Geschichte, wie ein Kunstwerk, erschaffen vom eigenen Vater, zur schicksalhaften Fügung in der Liebe wurde und schließlich zur Geburt der eigenen Tochter führte. Es ist eine Erinnerung daran, dass Märchen manchmal realer sind, als wir glauben, und dass die Liebe, die wir uns als Kinder wünschen, uns bis ins Erwachsenenalter verfolgen kann – mit den schönsten und überraschendsten Konsequenzen.

Das Vermächtnis von Alfred Thomalla lebt weiter, nicht nur in den liebevollen Bildern des Ballsaals, sondern nun auch in der Existenz von Sophia Thomalla selbst. Wenn also das nächste Mal „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ über die Bildschirme flimmert, wird das Publikum nicht nur das bekannte Märchen sehen, sondern auch die unglaubliche Familiengeschichte, die es unweigerlich mit einer der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen verbindet – ein wahrlich einzigartiges und zutiefst menschliches Kapitel im Buch des beliebtesten Weihnachtsklassikers.