Reinhard Mey gilt seit Jahrzehnten als die moralische Instanz der deutschen Musikszene. Mit seinen Texten über Freiheit, Würde und die kleinen Nuancen des Lebens hat er Generationen berührt. Doch hinter der sanften Stimme und den klugen Reimen verbirgt sich eine Geschichte von Verletzungen, künstlerischen Kämpfen und tiefem menschlichem Verrat. Nun, im Alter von 82 Jahren, hat der große Liedermacher beschlossen, die Tür zu seinem innersten Archiv zu öffnen und über jene Menschen zu sprechen, die er heute mit einer Mischung aus Trauer und Verachtung betrachtet. Es ist keine Abrechnung aus Bitterkeit, sondern eine späte Suche nach Wahrheit.

Einer der schmerzhaftesten Namen in dieser Liste ist Hannes Wader. Einst waren sie wie Brüder, getrieben vom Hunger nach Veränderung und dem gemeinsamen Traum, die Welt mit ihrer Musik aus den Angeln zu heben. Doch aus tiefer Freundschaft wurde eine Wunde, die laut Mey nie ganz verheilen konnte. Der Wendepunkt war ein Konzert in Hamburg, bei dem Wader vor dem Publikum spottete, Mey schreibe Lieder für eine „Rebellion bei einer Tasse Tee“. Dieser kleine Satz war ein Dolchstoß in den Rücken eines Freundes. Die Situation eskalierte bei späteren TV-Auftritten, bei denen Wader versuchte, Mey musikalisch an die Wand zu spielen, indem er Akkorde dehnte und Texte willkürlich änderte. Für Mey war klar: Wader wollte nicht mehr gemeinsam musizieren, er wollte gewinnen. Das endgültige Ende der Freundschaft kam bei einer politischen Veranstaltung in Berlin, als Wader öffentlich behauptete, manche Künstler würden nur so tun, als sängen sie über Freiheit. Mey, der in der ersten Reihe saß, begriff in diesem Moment, dass dies keine Kritik mehr war – es war pure Verachtung.
Ein weiterer Schatten in Meys Erinnerung ist Konstantin Wecker. Obwohl beide oft für dieselben Ideale eintraten, prallten ihre Persönlichkeiten hinter den Kulissen heftig aufeinander. Während Mey auf Klarheit und die Botschaft setzte, suchte Wecker oft die große, rohe Show. Bei einer Probe für ein Benefizkonzert in München kam es zum Eklat. Als Mey um Einfachheit bat, entgegnete Wecker herablassend: „Einfach reicht dir, ich strebe höher.“ Diese Arroganz zog sich durch ihre gesamte professionelle Beziehung. Später bezeichnete Wecker Mey in Interviews indirekt als jemanden, der kein Risiko eingehe und nur „für die Mitte“ singe. Diese Herabwürdigung seiner künstlerischen Integrität durch einen Mann, den er einst respektierte, hinterließ bei Mey tiefe Spuren des Misstrauens.

Auch die Begegnung mit Wolf Biermann, dem großen Protestsänger, ist für Reinhard Mey mit bitteren Erinnerungen verknüpft. Was als inspirierende Zusammenarbeit begann, entwickelte sich schnell zu einer Machtprobe. Biermann kritisierte Meys Arrangements vor der gesamten Crew als „sicher und uninspiriert“ und stellte später in der Presse öffentlich Meys politisches Engagement in Frage. Mey musste schmerzhaft feststellen, dass der gegenseitige Respekt, den er unter Künstlern voraussetzte, in der Realität oft einem harten Konkurrenzkampf weichen musste. Die Demütigung, die Biermann ihm bereitete, war ein weiterer Mosaikstein in Meys Erkenntnis über die Kälte des Showgeschäfts.
In der Liste der Enttäuschungen findet sich auch Inga Rumpf. Ihre unberechenbare Art und der Drang, Mey musikalisch zu dominieren, führten zu massiven Spannungen. In den Augen von Mey verwechselte sie künstlerische Freiheit mit mangelnder Rücksichtnahme. Wenn er versuchte, die Synchronität bei gemeinsamen Auftritten zu wahren, wurde er mit dem Satz abgespeist, Musik ginge es nicht ums Folgen, sondern ums Fühlen. Dass sie ihn später in Interviews als „starr und unbeugsam“ darstellte, empfand Mey als einen weiteren Akt des Verrats an ihrer gemeinsamen Arbeit.

Zuletzt nennt Mey einen Namen, der viele überraschen mag: Roland Kaiser. In der Welt der großen Fernsehshows trafen diese zwei Welten aufeinander, und laut Mey war Kaisers Charme oft nur eine Maske für einen gnadenlosen Wettbewerb. Kaiser habe bewusst das Rampenlicht an sich gerissen und gemeinsame Stücke in Solomomente verwandelt. Auf Meys Konfrontation folgte nur ein Achselzucken: Das Publikum wolle eben „den Star“. Diese Erfahrung, dass selbst oberflächliche Bewunderung in Rivalität umschlagen kann, wenn es um die eigene Popularität geht, erschütterte Mey nachhaltig.
Mit 82 Jahren blickt Reinhard Mey heute auf diese fünf Persönlichkeiten zurück, nicht um zu hassen, sondern um abzuschließen. Seine Geschichte ist eine Mahnung, dass hinter dem Glanz der Bühne oft menschliche Abgründe klaffen und dass Loyalität in einer Welt voller Egos ein seltenes Gut ist. Seine Musik mag leise geblieben sein, doch seine Worte über diese Begegnungen hallen nun umso lauter nach.
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