Es ist ein Tag, der in der Welt des Films eigentlich mit Glanz, Glamour und unzähligen Retrospektiven gefeiert werden sollte. Woody Allen, einer der einflussreichsten, produktivsten und zweifellos brillantesten Filmemacher des 20. Jahrhunderts, begeht heute seinen 90. Geburtstag. Doch wenn man an diesem 1. Dezember 2025 auf das Lebenswerk des schmächtigen Mannes mit der ikonischen dicken Brille blickt, mischt sich Bewunderung unweigerlich mit Unbehagen, Nostalgie mit Ablehnung. Es ist der Geburtstag eines Mannes, der alles gewonnen und fast alles wieder verloren hat. Ein Jubiläum, das nicht nur von den Schatten einer kontroversen Vergangenheit verdunkelt wird, sondern auch von einer ganz frischen, tiefen Wunde: dem Tod seiner einstigen Muse und großen Liebe, Diane Keaton.

Der letzte Vorhang für eine große Liebe
Die Nachricht schlug vor wenigen Wochen ein wie eine Bombe und hallt an Allens Ehrentag schmerzhaft nach. Diane Keaton, die Frau, die den „Stadtneurotiker“ erst zu dem machte, was er ist, verstarb im Alter von 79 Jahren. Sie war mehr als nur eine Schauspielerin für ihn; sie war die Seele seiner besten Werke, die Frau, die den neurotischen Intellektuellen aus Brooklyn erdete und zum Strahlen brachte.
Dass Woody Allen, der seine Gefühle oft hinter Zynismus und Witzen versteckt, von diesem Verlust tief getroffen ist, bewies er in einem Essay, der kürzlich von „The Free Press“ veröffentlicht wurde. Es sind Worte, die man dem oft so distanziert wirkenden Regisseur kaum zugetraut hätte. „Wie niemand sonst, den diese Welt je gesehen hat oder wahrscheinlich jemals wiedersehen wird, erhellten ihr Gesicht und ihr Lachen jeden Raum, den sie betrat“, schrieb er. Es ist eine Liebeserklärung über den Tod hinaus.
Besonders bewegend ist sein Rückblick auf ihre gemeinsame Zeit und das unvermeidliche Ende ihrer Beziehung. Mit der ihm eigenen Mischung aus Melancholie und Witz notierte er: „Wir hatten ein paar großartige gemeinsame Jahre und schließlich gingen wir beide getrennte Wege. Warum wir uns trennten, können wohl nur Gott und Freud herausfinden.“ Dieser Satz sagt vielleicht mehr über Woody Allen aus als hunderte Seiten Biografie. Er zeigt die Dankbarkeit für das Gewesene, aber auch die Unfähigkeit – oder Unwilligkeit –, die komplexen emotionalen Verstrickungen seines Lebens vollständig zu entwirren.
Vom Witzeschreiber zum Oscar-Rekordhalter
Um die Tragweite von Allens 90. Geburtstag zu verstehen, muss man sich in Erinnerung rufen, welchen gigantischen Fußabdruck dieser Mann in der Filmgeschichte hinterlassen hat. Woody Allen war nie der typische Hollywood-Held. Er war der Außenseiter, der Intellektuelle, der Neurotiker. Seine Karriere begann er ganz unspektakulär als Witzeschreiber für andere Komiker, bevor er selbst als Stand-up-Comedian auf die Bühne trat. Doch seine wahre Bestimmung fand er hinter der Kamera.
Über Jahrzehnte hinweg lieferte er mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks fast jedes Jahr einen neuen Film ab. Seine Filmografie liest sich wie ein Kanon des modernen Kinos. Von den absurden, fast schon slapstickartigen Komödien der frühen 70er Jahre wie „Der Schläfer“ entwickelte er sich schnell weiter. Mit „Der Stadtneurotiker“ (Annie Hall) schuf er 1977 nicht nur einen Klassiker, der die romantische Komödie revolutionierte, sondern gewann auch die wichtigsten Oscars. Es folgten Meisterwerke wie „Manhattan“, „Hannah und ihre Schwestern“ und in seinem Spätwerk der verträumte Liebesbrief an die französische Hauptstadt, „Midnight in Paris“.
Drei Oscars für das beste Originaldrehbuch nennt er sein Eigen, und mit insgesamt 16 Nominierungen in dieser Kategorie hält er einen einsamen Rekord. Er schrieb Rollen, für die sich die größten Stars rissen. Scarlett Johansson, Cate Blanchett, Emma Stone – sie alle wollten Teil des „Allen-Universums“ sein. Seine Fähigkeit, komplexe menschliche Beziehungen mit Leichtigkeit, Witz und intellektueller Schärfe zu sezieren, war unerreicht. Doch diese glanzvolle Fassade bekam Risse, die schließlich das ganze Gebäude zum Einsturz brachten.

Der Schatten, der nicht weicht
Man kann heute, an seinem 90. Geburtstag, nicht über Woody Allen schreiben, ohne die Elefanten im Raum zu benennen: die Skandale, die privaten Turbulenzen und die schweren Vorwürfe, die ihn zu einer „Persona non grata“ in der Industrie machten, die ihn einst feierte.
Anfang der 90er Jahre zerbrach seine Beziehung zu Mia Farrow auf spektakuläre und schmutzige Weise. Farrow beschuldigte Allen, ihre damals siebenjährige Adoptivtochter Dylan missbraucht zu haben. Es sind Vorwürfe, die Allen bis heute vehement bestreitet. Es kam nie zu einer Anklage, Untersuchungen fanden keine eindeutigen Beweise, doch der Makel blieb. Im Zuge der #MeToo-Bewegung kochten diese alten Anschuldigungen wieder hoch, diesmal mit einer Wucht, die Allens Karriere in den USA faktisch beendete. Schauspieler distanzierten sich, Filmverleihe sprangen ab. Der gefeierte Regisseur wurde zum Symbol für den Machtmissbrauch alter Männer.
Gleichzeitig sorgte eine andere Enthüllung für Fassungslosigkeit, die moralisch vielleicht weniger strafrechtlich, aber gesellschaftlich umso verheerender war. Mia Farrow entdeckte Nacktfotos ihrer Adoptivtochter Soon-Yi Previn auf Allens Schreibtisch. Soon-Yi war damals 21, Allen weit über 50. Die Tatsache, dass er eine Beziehung mit der (Adoptiv-)Tochter seiner langjährigen Lebensgefährtin begann, schockierte die Welt. Dass die beiden später heirateten und bis heute, Jahrzehnte später, immer noch ein Paar sind, ist für die einen der Beweis einer echten, wenn auch ungewöhnlichen Liebe, für die anderen die ultimative Bestätigung seiner moralischen Verdorbenheit.
Die zwei Gesichter des Woody Allen
Wer ist Woody Allen also heute, an diesem 1. Dezember 2025? Die Öffentlichkeit hat oft den Fehler gemacht, den Mann mit seinen Figuren gleichzusetzen. Wir sahen in ihm den harmlosen, etwas tollpatschigen Alvy Singer aus „Der Stadtneurotiker“ – gebildet, voller Phobien, aber im Grunde liebenswert. Doch die Realität war immer komplexer. Diane Keaton, die ihn vielleicht besser kannte als jeder andere, beschrieb ihn einmal mit einer Derbheit, die man ihr kaum zutraut: „Hot balls to the floor“. Auf gut Deutsch: Der Mann hatte Mut, Chuzpe, oder wie Keaton es ausdrückte: „Seine Eier reichen bis auf den Boden.“
Diese Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung der schrulligen Kunstfigur und dem realen Mann, der in handfeste Familiendramen verwickelt war, macht es so schwer, sein Erbe einzuordnen.

Ein Abschied auf Raten
Mit 90 Jahren ist Woody Allen am Ende eines Weges angekommen, der in den jüdischen Vierteln von New York begann und ihn auf den Olymp des Weltkinos führte, nur um ihn im hohen Alter in die soziale Isolation zu stürzen. Seine Filme werden bleiben – die brillanten Dialoge, die Jazz-Soundtracks, die neurotischen Helden. Aber der Name Woody Allen wird nie wieder ohne das „Aber“ ausgesprochen werden.
Heute, wo er den Verlust von Diane Keaton betrauert, wirkt er menschlicher und verletzlicher als in den Jahren der juristischen und medialen Schlachten. Vielleicht ist dies der Moment, in dem wir innehalten und anerkennen, dass man ein Genie bewundern und den Menschen dahinter dennoch kritisch sehen kann. Woody Allen hat uns das Lachen gelehrt, das Weinen und das Nachdenken über die Absurdität des Lebens. Dass sein eigenes Leben am Ende absurder und dramatischer war als jedes seiner Drehbücher, ist vielleicht die letzte, große Pointe dieses Jahrhundertkünstlers.
Alles Gute zum 90., Woody Allen – einem Mann, dessen Geschichte noch lange nicht auserzählt ist, auch wenn der Abspann bereits läuft.
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