Es sind Worte, die im politischen Berlin wie Donnerschläge hallen. In einer Zeit, in der Deutschland am wirtschaftlichen Scheideweg steht, holt AfD-Chefin Alice Weidel zum Rundumschlag gegen die etablierte Politik aus. Ihre jüngste Analyse ist keine bloße Oppositionsrhetorik, sondern eine knallharte Bestandsaufnahme, die Versäumnisse, gebrochene Wahlversprechen und eine drohende Demokratiekrise schonungslos offenlegt. Im Fokus ihrer Kritik: Die Allianz aus Friedrich Merz und Lars Klingbeil, die sie als Fortsetzung der Ampel-Politik unter anderer Flagge entlarvt, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dessen Rolle in der Debatte um ein AfD-Verbot sie scharf verurteilt.
Das wirtschaftliche Himmelfahrtskommando
„Wir stehen vor einem wirtschaftlichen Desaster“, leitet Weidel ihre Analyse ein und untermauert dies mit Zahlen, die jedem Steuerzahler den Atem stocken lassen. Der Blick auf den geplanten Haushalt für 2026 offenbart für sie eine erschreckende Realität: Ein Volumen von 520 Milliarden Euro, wovon fast ein Drittel durch neue Schulden finanziert wird. Das viel zitierte „Sondervermögen“ enttarnt sie als das, was es ihrer Meinung nach wirklich ist: „Sonderschulden“.

Besonders brisant ist ihre Kritik an der Verwendung dieser Gelder. Statt in marode Brücken, Straßen oder digitale Infrastruktur zu fließen, versickern Milliarden in „sozialen Wohltaten“, die sich der Staat längst nicht mehr leisten kann. Die Konsequenz dieser Schuldenpolitik ist für Weidel klar: Steigende Zinsen für Staatsanleihen, eine höhere Landesrisikoprämie und ein Euro, der im internationalen Vergleich immer weiter an Wert verliert. „Die nächsten Generationen werden einen sehr hohen Preis zahlen“, warnt Weidel eindringlich vor den Folgen von Inflation und Währungsinstabilität.
Verrat an den Wählern: Mehr Bürokratie statt schlanker Staat
Ein zentraler Punkt ihrer Abrechnung ist der wortbrüchige Umgang mit Wahlversprechen durch die „Schwarz-Rot“-Achse um Merz und Klingbeil. Hatte man den Bürgern nicht eine Verschlankung des Beamtenapparats um 8 Prozent bis 2029 versprochen? Die Realität sieht laut Weidel genau gegenteilig aus: Ab 2026 sollen fast 9.000 neue Verwaltungsstellen geschaffen werden. Kostenpunkt: Rund 5 Milliarden Euro. Für Weidel ist das Geld, das „zum Fenster rausgeworfen“ wird, während die Bürger den Gürtel enger schnallen müssen.
Auch bei der Subventionspolitik sieht sie keine Kurskorrektur, sondern eine Verschlimmerung. Die Förderung von E-Autos erreicht mit knapp 80 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert – deutlich mehr, als es selbst die viel gescholtene Ampel-Regierung geplant hatte. Für Weidel ist dies symptomatisch für eine Politik, die ideologische Projekte über wirtschaftliche Vernunft stellt.
Der „grüne“ Kurs bleibt – mit CDU-Siegel
Wer auf eine Wende in der Energiepolitik gehofft hatte, wird laut Weidel enttäuscht. Der „Heizungshammer“ von Robert Habeck bleibt, das Gebäudeenergiegesetz bleibt, und auch das Verbrenner-Verbot wird nicht angetastet. Besonders scharf schießt sie gegen CDU-Chef Friedrich Merz. Dessen Definition der CO2-Bepreisung als „marktwirtschaftliches Instrument“ bezeichnet sie als Hohn. Für Weidel ist es ein „planwirtschaftlicher Eingriff“, der Energie künstlich verteuert und die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb chancenlos macht.

Die Folgen sieht man bereits: Unternehmen wandern ab, vorzugsweise in die USA, wo attraktive Rahmenbedingungen locken. Deutschland hingegen verkommt zum Deindustrialisierungs-Weltmeister. Weidels Forderung ist radikal und klar: Die CO2-Bepreisung muss sofort und gänzlich abgeschafft werden, um den Wirtschaftsstandort zu retten.
Demokratie in Gefahr: Die Verbots-Debatte
Doch Alice Weidel belässt es nicht bei Wirtschaftskritik. Sie widmet sich einem Thema, das an die Substanz der Republik geht: Den immer lauter werdenden Rufen nach einem Verbot der AfD, die sie auch Bundespräsident Steinmeier zuschreibt. Ihre Warnung ist unmissverständlich: Ein Verbot der einzigen relevanten Oppositionspartei würde bedeuten, dass nur noch jene Parteien übrig blieben, die die aktuellen Probleme verursacht haben.
„Ein demokratischer Staat lebt von der Zumutbarkeit des Andersdenkens“, mahnt Weidel. Wer eine Partei verbietet, die Millionen von Bürgern repräsentiert, löst keine Probleme, sondern bringt die Kritiker nur zum Schweigen. Das Ergebnis wäre ein massiver Vertrauensverlust in staatliche Institutionen und eine Verschärfung gesellschaftlicher Spannungen. Für Weidel ist klar: Eine Demokratie, die Wettbewerb durch Verbote ersetzt, verliert ihre Legitimation.

Fazit: Ein Weckruf fünf vor zwölf
Alice Weidels Rede ist mehr als eine parlamentarische Pflichtübung. Es ist eine Generalabrechnung mit einem politischen System, das sich in ihren Augen von den Bedürfnissen der Bürger und der wirtschaftlichen Vernunft entkoppelt hat. Ob man ihre Ansichten teilt oder nicht – die Zahlen und Fakten, die sie auf den Tisch legt, zwingen zur Auseinandersetzung. Wenn die Politik nicht bald Antworten auf die drängenden Fragen von Inflation, Deindustrialisierung und demokratischer Teilhabe findet, könnte das Jahr 2026 tatsächlich zum Schicksalsjahr werden. Alice Weidel hat ihre Position klar gemacht: Gegen den Strom, für die Bürger und gegen das „Weiter so“ der Altparteien.
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