Er ist das Gesicht der deutschen Volksmusik, die Stimme, die Generationen begleitete, und das Markenzeichen mit der dunklen Sonnenbrille und dem blonden Haar. Heino. Für die einen Kult, für die anderen Kitsch. Doch während Deutschland über Jahrzehnte zu seinen Liedern schunkelte – oder über ihn lachte –, verbarg sich hinter der unverwechselbaren Fassade ein Mensch, der litt. Jetzt, mit 86 Jahren, bricht Heino Kramm sein Schweigen. In einer bewegenden Lebensbeichte offenbart er die Wunden, die ihm der Spott seiner Kollegen und die Häme der Medien zugefügt haben. Es ist eine Abrechnung, die nicht von Wut getrieben ist, sondern von einer tiefen, lange unterdrückten Verletztheit.
Hape Kerkeling und der Schmerz hinter dem Lachen
Die 80er Jahre waren bunt, laut – und für Heino oft demütigend. Hape Kerkeling, der junge, wilde Comedian, hatte sich Heino als sein liebstes Opfer auserkoren. Seine Parodien, in denen er mit blonder Perücke und Sonnenbrille den “lieben Heino” mimte, wurden Kult. Das ganze Land lachte. Nur einer nicht: Heino selbst. “Für die Menschen war es Unterhaltung, für mich war es mein Leben”, sagt er heute rückblickend. Der Sänger fühlte sich zur Witzfigur degradiert, reduziert auf ein Klischee, über das man sich lustig machen durfte.
Der absolute Tiefpunkt dieser einseitigen Beziehung ereignete sich bei einer großen Fernsehgala in Köln. Heino war als Ehrengast geladen, Kerkeling moderierte. Plötzlich, während der Generalprobe, schlüpfte Kerkeling wieder in seine Parodierolle. Ungefragt, unangekündigt. Heino saß im Publikum, erstarrt. Ein Augenzeuge berichtet, wie der Sänger kreidebleich wurde, aufstand und wortlos den Saal verließ. Später stellte er Kerkeling backstage zur Rede: “Sie haben mir meine Würde genommen.” Ein Satz, der die ganze Tragik dieses Moments einfängt. Heino hatte verstanden, dass für den schnellen Lacher keine Rücksicht auf Gefühle genommen wurde.
Der kalte Krieg mit Udo Lindenberg

Doch Kerkeling war nicht der Einzige. Auch Udo Lindenberg, der Panik-Rocker mit dem Hut, und Heino gerieten aneinander. Zwei Welten, die aufeinanderprallten. “Ich mochte seine Musik nie, das war mir zu rau, zu respektlos”, gesteht Heino. Lindenberg konterte gewohnt spitz: Heino sei der Typ, bei dem selbst die Sonne eine Brille trage. Was als Frotzelei begann, wurde spätestens 2013 ernst. Als Heino mit seinem Album “Mit freundlichen Grüßen” Rock-Songs coverte, darunter auch Hits von Lindenberg, warf ihm dieser “musikalischen Diebstahl” vor.
Bei einer Preisverleihung in Berlin eskalierte die Situation. Als Heino für sein Lebenswerk geehrt wurde und “Sonderzug nach Pankow” anstimmte, sprang Lindenberg auf und rief spöttisch dazwischen. “Das ist mein Song, nicht dein Kirchenchor!” Der Saal verstummte. Heino sang weiter, stoisch, äußerlich ungerührt. Doch innerlich brodelte es. Er verließ die Bühne ohne einen Blick zurück. Für Heino war klar: Manche tragen ihren Hut als Haltung, andere als Versteck.
Böhmermann, Nena und Bohlen: Respektlosigkeit als Programm?
Die Liste derer, die sich an Heino abarbeiteten, ist lang. Jan Böhmermann, der Satiriker der neuen Generation, machte Heino zum Symbol für alles “Alte und Spießige”. Ein Parodie-Video, in dem ein künstlicher Heino rappte, empfand der echte Heino nicht mehr als Satire, sondern als “Entmenschlichung”. “Er hat mich nicht beleidigt, er hat mich entmenschlicht, das ist schlimmer”, so Heinos bitteres Fazit. Auch hier blieb eine Aussprache ergebnislos. Böhmermann berief sich auf die Freiheit der Satire, Heino pochte auf menschlichen Respekt.
Besonders schmerzhaft war auch die Begegnung mit Nena. Was kollegial begann, endete in offener Ablehnung. Nena weigerte sich bei einer Gala, im selben Atemzug wie Heino genannt zu werden, und lachte ihn während einer Live-Sendung aus, als er von Tradition sprach. “Du hast mich gedemütigt vor Millionen”, warf Heino ihr später vor. Nenas kühle Antwort: “Gewöhn dich dran, die Zeiten ändern sich.”
Und dann war da noch Dieter Bohlen. Der Poptitan ließ keine Gelegenheit aus, Heino als “musikalisch von gestern” zu bezeichnen. Als Heino mit seinem Rock-Album Erfolg hatte, nannte Bohlen es “Karaoke mit weißen Haaren”. Doch Heino ließ sich nicht mehr alles gefallen. Bei einem Treffen konterte er Bohlens Spruch “Na Opa, immer noch auf Tour?” mit der eiskalten Antwort: “Lieber alt und echt als jung und laut.”
Das Fazit eines langen Lebens

Mit 86 Jahren zieht Heino nun einen Schlussstrich unter diese Kapitel. Er hat gelernt, dass Ruhm laut ist, Würde aber leise. Seine Geschichte ist eine Mahnung an eine Unterhaltungsindustrie, die oft vergisst, dass hinter jeder “Kunstfigur” ein Mensch aus Fleisch und Blut steckt. Heino mag polarisiert haben, er mag für eine heile Welt stehen, die es so vielleicht nie gab. Aber er hat Respekt verdient für eine Lebensleistung, die ihresgleichen sucht.
“Ich habe mir geschworen, kein Mensch wird mich je wieder kleinreden”, sagt er heute. Und wenn man in sein Gesicht schaut, auch ohne die dunkle Brille, sieht man keinen gebrochenen Mann. Man sieht jemanden, der durch das Feuer des Spotts gegangen ist und gestärkt daraus hervorging. Die Legende Heino lebt weiter – nicht nur in seinen Liedern, sondern in der Wahrheit, die er uns nun endlich geschenkt hat. Es ist die Geschichte eines Mannes, der aufstand, als alle lachten, und der am Ende doch den längeren Atem hatte.
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