Es sind Tage, an denen im Willy-Brandt-Haus das Licht wohl lange brennen dürfte. Die Nerven liegen blank, die Fassade bröckelt, und hinter den Kulissen spielt sich ein politisches Drama ab, das an Brisanz kaum zu überbieten ist. Lars Klingbeil, der Parteivorsitzende der SPD, sieht sich mit einem Phänomen konfrontiert, das in den Strategapapieren der Sozialdemokratie offensichtlich nicht vorgesehen war: Der Verrat kommt nicht von außen, er kommt von innen. Und er kommt mit einer Wucht, die das politische Gefüge der Bundesrepublik nachhaltig erschüttern könnte.
Während man in Berlin noch versucht, die Reihen geschlossen zu halten und die “Brandmauer” gegen rechts als unüberwindbares Bollwerk zu beschwören, haben an der Basis längst die Abrissarbeiten begonnen. Die Ereignisse der letzten Wochen zeichnen das Bild einer Partei im freien Fall, die den Kontakt zu ihrer eigenen Klientel, ja sogar zu ihren eigenen Mandatsträgern, verloren zu haben scheint.
Der Fall Lukas Gesang: Ein Stich ins Herz der SPD
Es klingt wie der Plot eines politischen Thrillers, doch es ist bittere Realität im nordhessischen Waldkappel. Lukas Gesang, Jahrgang 1995, war das, was man einen klassischen Hoffnungsträger nennt. Jung, engagiert, aus einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie stammend. 2021 zog er über die SPD-Liste in den Stadtrat ein, wurde auf Vorschlag der Genossen sogar zum Vize-Bürgermeister ernannt. Er war einer von ihnen. Dachte man.

Doch Ende 2024 vollzog sich im Stillen eine Wandlung, die für die SPD-Spitze einem Albtraum gleicht. Lukas Gesang wechselte zur AfD. Nicht lautstark, nicht mit einer Pressekonferenz, sondern heimlich. Monatelang blieb er offiziell als SPD-Mitglied gelistet, während er innerlich längst mit der Partei gebrochen hatte. Als die Bombe platzte, war das Entsetzen groß. “Nazis haben bei uns keinen Platz”, tönte es reflexartig aus den Reihen der SPD, man wolle ihn mit allen Mitteln aus dem Amt drängen.
Doch Gesang bleibt kühl. Seine Begründung ist keine rechtsextreme Parolen-Sammlung, sondern eine nüchterne Analyse, die vielen enttäuschten Wählern aus der Seele sprechen dürfte. Die Entwicklungen in der Bundespolitik hätten ihn zutiefst enttäuscht, so Gesang. Die SPD habe ihre Werte verraten. Er, der das AfD-Programm gelesen und Bundestagsdebatten verfolgt hatte, stellte fest: Das passt besser zu mir als die heutige SPD. Es ist dieser rationale Wechsel, der den Parteistrategen in Berlin die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Wenn junge, eigentlich sozialdemokratisch sozialisierte Menschen die “Woke-Agenda”, die Gender-Debatten und die Migrationspolitik als Verrat an den Arbeitern empfinden, dann hat die SPD ein existenzielles Problem.
Gelsenkirchen: Wenn das Herz aufhört zu schlagen
Der Fall Gesang ist jedoch nur ein Symptom. Die Krankheit sitzt tiefer und frisst sich durch die einstigen Herzkammern der Sozialdemokratie: das Ruhrgebiet. Orte wie Gelsenkirchen, Essen-Nord oder Duisburg waren über Jahrzehnte verlässliche Banken für die SPD. 60, 70 Prozent waren hier keine Seltenheit. Heute herrschen hier Frust, Verzweiflung und eine beängstigende Verdrossenheit.
Jörg Sartor, Leiter der Essener Tafel und Träger des Bundesverdienstkreuzes – ein Mann, der weiß, was Armut bedeutet – bringt es gnadenlos auf den Punkt. Im Gespräch mit Journalisten erklärt er, warum die Menschen zur AfD strömen. Es sei kein Überzeugungstätertum im Sinne einer rechten Ideologie, sondern purer Protest. Die Menschen fühlen sich im Stich gelassen. Und der Kern des Problems, den die Berliner Blase so gerne ignoriert, wird hier offen benannt: Eine völlig außer Kontrolle geratene Migrationspolitik.
Die Beschreibungen aus Gelsenkirchen lesen sich wie Berichte aus einem Krisengebiet. Müllberge in den Vierteln, Ghettobildung, Stadtteile, in denen die deutsche Sprache zur Rarität geworden ist. Tägliche Messerstechereien und überfüllte Schulen prägen den Alltag. “Wenn man durch die Stadt läuft, glaubt man nicht mehr, dass man in Gelsenkirchen ist”, sagen Bürger vor Ort. Ein Viertel der Bevölkerung hat keinen deutschen Pass, die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordniveau.
Es ist diese Realität, die den Nährboden für den politischen Umschwung bildet. Norbert Emmerich, AfD-Bürgermeisterkandidat, spürt diesen Wind. Die Menschen wollen wieder Sicherheit, Sauberkeit und ein Gefühl von Heimat. In den Umfragen liefert sich die AfD in Gelsenkirchen inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD. Das ist kein Warnschuss mehr, das ist ein Volltreffer ins Kontor der Sozialdemokratie.
Die bröckelnde Brandmauer der Wirtschaft
Während Lars Klingbeil noch versucht, die Wirtschaft vor der AfD zu “warnen”, schafft diese längst Fakten. Die Drohgebärden aus der Politik verpuffen. “Mit denen dürft ihr nicht kooperieren”, fleht Klingbeil beinahe. Doch die Realität der Unternehmer sieht anders aus als die Theorie der Parteizentralen.
Nach den Familienunternehmern brechen nun auch das Bäckerhandwerk, der Hotel- und Gaststättenverband sowie Landwirte das Schweigen. Die Botschaft ist klar: Wir sind gesprächsbereit. Es ist ein Dominoeffekt. Die Wirtschaft handelt pragmatisch. Wenn die aktuelle Regierungskoalition die Rahmenbedingungen für Wohlstand zerstört, sucht man sich Alternativen. Dass dabei vereinzelt Unternehmen wie Rossmann aus Verbänden austreten, weil diese mit der AfD sprechen wollen, wirkt fast schon wie eine trotzige Rückzugsgefecht-Aktion. 15 Millionen potenzielle AfD-Wähler sind eben auch 15 Millionen Kunden. Der Markt regelt das, was die Politik verbieten will.
Elon Musk und der Blick von außen
Als wäre die innenpolitische Lage nicht schon desaströs genug, schaltet sich nun auch noch der einflussreichste Unternehmer der Welt in die Debatte ein. Elon Musk, bekannt für seine ungeschminkten Analysen auf seiner Plattform X, lässt kein gutes Haar an der deutschen Regierung. Seine Diagnose: “Entweder Deutschland wählt die AfD oder das Land ist am Ende.”
Man mag von Musk halten, was man will, doch seine Reichweite und sein Einfluss sind gigantisch. Wenn er Bundespräsident Steinmeier und Lars Klingbeil Inkompetenz und fast schon tyrannische Züge attestiert, dann hallt das weltweit wider. Es ist eine Demütigung auf offener Bühne. Für die SPD, die sich gerne als Partei der internationalen Vernunft gibt, ist diese Kritik ein PR-Super-GAU. Es bestätigt das Gefühl vieler Bürger: Die ganze Welt schüttelt den Kopf über Deutschland.
Die Heuchelei-Debatte: Stegner vs. Frohnmaier
Innerhalb der SPD sorgt noch ein weiteres Thema für böses Blut und untergräbt die Glaubwürdigkeit massiv: Die offensichtliche Doppelmoral im Umgang mit politischen Kontakten. Während man bei AfD-Politikern wie Markus Frohnmaier schon Schnappatmung bekommt, wenn dieser nur eine Reise nach Russland ankündigt, und sofort den Untergang des Abendlandes beschwört, misst man bei den eigenen Leuten mit zweierlei Maß.
Ralf Stegner, wahrlich kein Unbekannter in der SPD, vertritt in außenpolitischen Fragen Positionen, die oft erstaunlich deckungsgleich mit denen sind, die man der AfD vorwirft. Seine Reisen, etwa nach Aserbaidschan, und Treffen mit dortigen Vertretern sind dokumentiert. Doch wenn Stegner den Dialog sucht, gilt das als Diplomatie. Wenn die politische Konkurrenz das tut, ist es Verrat. Diese Diskrepanz bleibt den Wählern nicht verborgen. Die Frage, worin sich ein Stegner in manchen Punkten noch von der Opposition unterscheidet, wird inzwischen laut gestellt – und die fehlende Antwort darauf kostet Stimmen.

Fazit: Die Angst geht um
Was wir derzeit erleben, ist mehr als nur eine momentane Schwächephase der SPD. Es ist eine tektonische Verschiebung in der politischen Landschaft Deutschlands. Wenn selbst politische Urgesteine wie Sigmar Gabriel oder Gerhard Schröder offen zugeben, dass die Partei nach links entgleist ist und die Strategie der Ausgrenzung (“Brandmauer”) ein Fehler war, dann ist es eigentlich fünf nach zwölf.
Die SPD verliert ihre Jugend an eine Partei, die sie als Erzfeind betrachtet. Sie verliert ihre Stammwähler im Ruhrgebiet an die Realität der Straße. Und sie verliert den Rückhalt der Wirtschaft an den Pragmatismus des Überlebens. Lars Klingbeils Nervosität ist mehr als begründet. Die Zeit der Diffamierung als politisches Instrument scheint abzulaufen. Die Bürger wollen Lösungen, keine Haltungswarnungen. Und solange die SPD diese Lösungen nicht liefert, wird der Strom der “Überläufer” – ob heimlich wie Lukas Gesang oder offen an der Wahlurne – nicht abreißen. Der politische Winter wird heiß.
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