Catering statt Kanzlermacht: Wie Friedrich Merz zur Randnotiz der Weltpolitik degradiert wird

Es sind Bilder, die Stärke und Entschlossenheit suggerieren sollen: Ein deutscher Bundeskanzler Friedrich Merz, flankiert von europäischen Staatschefs und hochrangigen Delegationen aus den USA und der Ukraine. Der Schauplatz: Berlin. Das Thema: Nichts Geringeres als der Frieden in Europa. Doch was als diplomatischer Coup und Rückkehr Deutschlands auf die Weltbühne verkauft wurde, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine der peinlichsten Inszenierungen der jüngeren Geschichte. Neue Enthüllungen aus den USA lassen die PR-Strategie des Kanzleramtes wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen und werfen ein grelles Licht auf den tatsächlichen Einfluss – oder besser: die Bedeutungslosigkeit – Europas in diesem geopolitischen Schachspiel.

Die große Show: Merz als angeblicher Friedensmacher

Das letzte Wochenende in Berlin war perfekt choreografiert. Friedrich Merz lud ein, und die Welt schien zu kommen. Die Medien feierten den Kanzler, der angeblich “All In” ging, um einen Frieden zu erzwingen und zu zeigen, dass ohne Europa keine Entscheidungen über Europa getroffen werden. Fotos von ernsten Gesichtern am runden Tisch, Händeschütteln mit Wolodymyr Selenskyj, intensive Blicke Richtung US-Delegation um Jared Kushner. Die Botschaft an den deutschen Bürger war klar: Wir sind wer, wir sitzen am Tisch, wir gestalten die Zukunft.

Doch der schöne Schein trügt gewaltig. Während die Kameras klickten, spielte sich hinter verschlossenen Türen eine ganz andere Realität ab. Eine Realität, in der Deutschland nicht der Lenker, sondern lediglich der Logistiker ist.

Die bittere Wahrheit: “Nur den Tisch bestellt”

Den entscheidenden Dolchstoß für die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung lieferte ausgerechnet ein US-Journalist. Erik Kirschbaum von der “Los Angeles Times” ließ in einem Interview mit dem Sender “Welt” die Bombe platzen. Seine Aussagen sind an Deutlichkeit kaum zu überbieten und kommen einer diplomatischen Ohrfeige gleich. Laut Kirschbaum wollten die Europäer und speziell Deutschland zwar einen Platz am Verhandlungstisch, doch das “ging nicht, weil die Europäer so unentschlossen und schwach sind”.

Was dann folgt, ist eine Demütigung sondergleichen: “Friedrich Merz hat den Tisch zugestellt und das Catering bestellt für dieses Treffen”, so der Journalist. Die eigentlichen Verhandlungen fanden demnach ohne Merz und ohne die Europäer statt. Sie durften zwar für die Fotos posieren und so tun, als wären sie involviert, doch als es ans Eingemachte ging, mussten sie draußen bleiben. Berlin als Kulisse, der Kanzler als Eventmanager – mehr war für Deutschland nicht drin. “Die haben das sehr gut gemacht, inszeniert mit Fotos… als ob ganz Europa mit am Tisch war. Die waren nicht am Tisch”, resümiert Kirschbaum trocken.

Russlands Aufrüstung: Die Bedrohung wächst

Während sich Berlin in PR-Spielchen übt, schafft Moskau Tatsachen. Die Diskrepanz zwischen der deutschen Selbstwahrnehmung und der harten militärischen Realität könnte kaum größer sein. Alexander Raue vom Kanal “Vermietertagebuch” weist eindringlich auf die aktuellen Entwicklungen in Russland hin. Verteidigungsminister Andrej Belousow kündigte unmissverständlich an, dass sich das russische Militär auf einen möglichen direkten Konflikt mit der NATO vorbereitet.

Die russischen Atomstreitkräfte werden modernisiert, neue strategische U-Boote der Borei-A-Klasse in Dienst gestellt und die Luftwaffe mit zusätzlichen TU-160M Bombern verstärkt. Besonders besorgniserregend ist die Indienststellung des neuen Hyperschall-Raketensystems “Oreschnik”. Diese Waffe, gegen die es derzeit kaum effektive Abwehrmaßnahmen gibt, könnte im Ernstfall europäische Ziele in Schutt und Asche legen. Raue warnt: “Wenn der Westen mit seinen Kriegsdrohungen ernst macht, dann sei Putin auf jeden Fall vorbereitet.”

Die Warnung aus Moskau ist klar: Sollte der Westen, und damit auch Deutschland, zur aktiven Kriegspartei werden, drohen Angriffe auf Entscheidungszentren wie Wiesbaden, Brüssel oder Ramstein. In diesem Licht wirkt die Berliner “Catering-Diplomatie” nicht nur peinlich, sondern geradezu fahrlässig. Man spielt Weltmacht, während man militärisch und strategisch kaum noch ernst genommen wird.

Ein Kanzler ohne Kleider

Die Enthüllungen über das Berliner Treffen sind mehr als nur eine Anekdote. Sie sind symptomatisch für den Zustand der deutschen Außenpolitik. Wenn ein Bundeskanzler sein eigenes Volk über seine Rolle bei solch entscheidenden Gesprächen täuscht, ist das Vertrauen massiv beschädigt. Warum sollte Wladimir Putin oder Donald Trump einen Regierungschef ernst nehmen, der zu Hause den starken Mann markiert, international aber am Katzentisch sitzt?

Die Kritik von Alexander Raue ist vernichtend: “Friedrich Merz hat doch eindeutig bewiesen, dass er eine politische Vollkatastrophe ist.” Die Inszenierung als staatsmännischer Akteur, während man in Wahrheit nur die Rechnung für das Abendessen begleicht, zeugt von einem tiefen Realitätsverlust oder, noch schlimmer, von einer bewussten Täuschung der Wähler.

Fazit: Europa als Zuschauer der eigenen Geschichte

Das Fazit dieses Wochenendes ist ernüchternd. Die Entscheidungen über Krieg und Frieden in Europa werden offensichtlich nicht in Berlin, Paris oder Brüssel getroffen, sondern in Washington und Moskau. Europa darf die Location stellen und die Getränke servieren, aber mitreden dürfen die Großen.

Für Deutschland ist das ein Weckruf. Die Illusion von Bedeutung und Einfluss ist geplatzt. Es zeigt sich, dass “Werte” und “Haltung” keine Währung in der harten Geopolitik sind. Wer militärisch schwach und politisch unentschlossen ist, wird nicht gefragt, sondern informiert. Friedrich Merz steht nun da als ein Kanzler, der gerne mitspielen wollte, aber am Ende nur den Ball holen durfte. Eine gefährliche Situation für ein Land, das mitten in Europa liegt und im Fadenkreuz nuklearer Supermächte steht. Es bleibt die Hoffnung, dass die Wähler dieses Theater durchschauen und Konsequenzen fordern – bevor es zu spät ist.