Der einsame Tod eines Helden: Wie Lex Barker die Welt eroberte und auf einem Bürgersteig in New York alles verlor

Er war groß, blendend gutaussehend und für eine ganze Generation das Symbol für moralische Unantastbarkeit und körperliche Perfektion. Lex Barker, der Mann, der als Tarzan durch den Dschungel schwang und als Old Shatterhand an der Seite von Winnetou für das Gute kämpfte, schien unbesiegbar. Doch wenn das grelle Scheinwerferlicht erlosch, trat ein anderer Mann zum Vorschein: Ein sensibler, vom Leben gezeichneter Mensch, der von Herzschmerz, Zurückweisung und einer tiefen inneren Leere verfolgt wurde. Seine Geschichte ist kein typisches Hollywood-Märchen, sondern eine Tragödie von shakespeareschem Ausmaß – der langsame, stille Zerfall eines Mannes, der alles hatte und doch am Ende einsam starb.
Vom goldenen Käfig in die Rebellion
Geboren am 8. Mai 1919 in Rye, New York, schien Alexander Crichlow Barker Jr. das Glück gepachtet zu haben. Als Sohn eines wohlhabenden Bauunternehmers und einer Dame aus der High Society war sein Weg eigentlich vorgezeichnet: Elite-Internate, ein Studium in Princeton und schließlich eine Karriere in der Finanzwelt. Doch Lex war anders. Hinter der Fassade des privilegierten Jungen brannte ein Feuer, das sich nicht durch gesellschaftliche Erwartungen löschen ließ.
Gegen den Willen seines strengen Vaters verließ er Princeton, um sich einer wandernden Theatertruppe anzuschließen. Die Konsequenz war brutal: Sein Vater enterbte ihn sofort und strich jegliche finanzielle Unterstützung. Plötzlich stand der verwöhnte Sohn aus gutem Hause mittellos da. Tagsüber schuftete er in einem Stahlwerk, nachts studierte er Ingenieurwesen, nur um seinen Traum von der Schauspielerei zu finanzieren. Es war diese erste große Rebellion, die zeigte, dass Barker bereit war, für seine Leidenschaft zu leiden.
Kriegsnarben und der Fluch des Dschungels
Der Zweite Weltkrieg unterbrach seine Ambitionen, formte aber seinen Charakter. Barker meldete sich noch vor Pearl Harbor freiwillig, stieg bis zum Major auf und wurde in Sizilien schwer verwundet. Er kehrte mit zwei Purple Hearts, aber auch mit physischen und psychischen Narben zurück, die ihn ein Leben lang begleiten sollten. Die Disziplin des Soldaten behielt er bei, doch die Leichtigkeit war verschwunden.
Hollywood empfing den Kriegshelden zunächst kühl, bis 1949 der Durchbruch kam, der gleichzeitig Segen und Fluch sein sollte: Tarzan. Als Nachfolger von Johnny Weissmüller wurde Barker zum zehnten Tarzan der Filmgeschichte und über Nacht zum Weltstar. Frauen himmelten “Sexy Lexy” an, doch künstlerisch fühlte sich der intelligente, mehrsprachige Barker im Lendenschurz gefangen. “Es ist wunderbar, wieder Kleidung tragen zu können”, sagte er später einmal, “ich mag es, wie ein zivilisierter Mensch zu sprechen.” Er sehnte sich nach Tiefe, nach Charakterrollen, doch Hollywood sah in ihm nur den schönen Körper, das Muskelpaket ohne Worte.
Die Flucht nach Europa und die Wiedergeburt als deutscher Volksheld
Mitte der 1950er Jahre war Barkers Karriere in den USA am Boden. Seine Ehen, darunter die skandalträchtige Verbindung mit Hollywood-Diva Lana Turner, waren gescheitert, und die Rollenangebote blieben aus. 1957 wagte er, was damals als Karriere-Selbstmord galt: Er packte seine Koffer und ging nach Europa.
Es war eine Flucht nach vorn, die sich als genialer Schachzug erwies. In Italien drehte er “La Dolce Vita” mit Fellini, doch es war Deutschland, das ihm ein zweites Leben schenkte. Als der Produzent Artur Brauner ihm die Rolle des Old Shatterhand anbot, zögerte Barker. Ein deutscher Western? Das klang absurd. Doch seine damalige Frau Irene Labhardt überredete ihn – zum Glück für Millionen Fans.
Der Erfolg von “Der Schatz im Silbersee” (1962) war phänomenal. Barker wurde zur idealisierten Projektionsfläche der Deutschen der Nachkriegszeit. Er verkörperte das Gute, das Edle, den verlässlichen Freund. Zusammen mit Pierre Bryce bildete er eines der legendärsten Duos der Filmgeschichte. Sie waren Blutsbrüder auf der Leinwand und Freunde im echten Leben, die abseits der pathetischen Dialoge wie Schuljungen am Set herumalberten. Barker genoss den Ruhm, den Bambi-Preis, die Verehrung. Er war “deutscher als jeder Deutsche”, wie die Presse schrieb.
Der Schatten des Ruhms und der private Absturz

Doch auch der Erfolg in Deutschland forderte seinen Tribut. Wie schon bei Tarzan wurde Barker erneut in eine Schublade gesteckt. Er war der strahlende Held ohne Ecken und Kanten, eine Rolle, die ihn zunehmend langweilte. “Der Held wurde zu meinem Fluch”, gestand er Freunden. Er wollte Männer spielen, die scheitern, die bluten, die menschlich sind – doch das Publikum verlangte den unbesiegbaren Mythos.
Privat zogen dunkle Wolken auf. Der Tod seiner geliebten Frau Irene, die an Leukämie starb, brach ihm das Herz. Seine fünfte Ehe mit der spanischen Schönheitskönigin Tita Cervera (spätere Baronin Thyssen) war ein einziges Drama aus Eifersucht und öffentlichen Streitigkeiten. Der Mann, der auf der Leinwand jeden Konflikt mit Ruhe löste, ertränkte seine Sorgen im Alkohol. Freunde beobachteten besorgt, wie er abmagerte, reizbar wurde und verzweifelt gegen das Altern ankämpfte. Er spielte Tennis bis zur Erschöpfung, getrieben von der Angst: “Wenn ich aufhöre mich zu bewegen, verschwinde ich.”
Ein stilles Ende auf der Lexington Avenue
Als die Karl-May-Welle Ende der 60er Jahre abebbte, fand sich Barker erneut in der Leere wieder. Jüngere Zuschauer wollten Realismus, keine romantischen Helden mehr. Barker versuchte ein Comeback in den USA, hoffte auf Fernsehrollen, doch Hollywood hatte ihn vergessen.
Am Morgen des 11. Mai 1973 schien er jedoch hoffnungsvoll. Er hatte Pläne, traf sich mit einer neuen Liebe. Doch als er mittags seine Wohnung in New York verließ und die Lexington Avenue entlangging, schlug das Schicksal grausam zu. Passanten sahen, wie der hochgewachsene Mann sich an die Brust fasste und zusammenbrach.
Es war kein heldenhafter Abgang im Kugelhagel, kein dramatisches Finale. Lex Barker starb einfach auf dem Bürgersteig. Als die Sanitäter eintrafen, fanden sie keinen Ausweis. Für die Behörden von New York war der Weltstar zunächst nur eine “unbekannte männliche Leiche”. Erst die Gravur auf seiner Armbanduhr – “Alexander C. Barker” – lüftete das Geheimnis. Während in Europa die Zeitungen titelten “Old Shatterhand ist tot” und Millionen Fans weinten, nahm in Amerika kaum jemand Notiz davon.
Das Vermächtnis
Lex Barkers Leben war ein ständiger Kampf zwischen dem strahlenden Image und der verletzlichen Seele. Er wurde in der Heimat vergessen und in der Fremde vergöttert. Sein Schicksal erinnert uns daran, wie flüchtig Ruhm sein kann. Doch für die Generationen, die mit ihm aufgewachsen sind, bleibt er unvergessen. Er war mehr als nur ein Schauspieler; er war der Blutsbruder, den wir uns alle wünschten – stark, gerecht und treu bis in den Tod. Auch wenn er einsam auf einem kalten Gehweg in New York starb, lebt er in den Herzen seiner Fans weiter als der ewige Held, der er im wahren Leben so verzweifelt versuchte zu sein.
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