Krieg, Geheimnis, Missbrauch: Die zerrissene Wahrheit hinter Clark Gables Hollywood-Krone

Krieg, Geheimnis, Missbrauch: Die zerrissene Wahrheit hinter Clark Gables Hollywood-Krone
Clark Gable, der König von Hollywood, war das Sinnbild amerikanischer Männlichkeit. Er besaß den Charme des Draufgängers, das markante Kinn, das Lächeln, das Frauenherzen weltweit höherschlagen ließ, und die Leinwandpräsenz, die ihm den Titel des unumstrittenen „King“ der Traumfabrik sicherte. Doch die Legende, die wir heute kennen, wurde nicht aus reinem Gold geschmiedet. Sie war ein Geflecht aus unermüdlichem Ehrgeiz, tragischen Verlusten und dunklen Geheimnissen, die Jahrzehnte lang sorgfältig unter der glitzernden Oberfläche verborgen blieben. Hinter der Fassade des selbstbewussten Leinwandhelden verbarg sich ein Mann, der von Kindheit an vom Verlust gezeichnet war und dessen Aufstieg zum Ruhm auf den Trümmern gescheiterter Beziehungen und moralischer Kompromisse erbaut wurde.
Die Wahrheit über Clark Gable ist komplex, schmerzhaft und zwingt zu einer Neuberwertung des Mannes, der in seinen letzten Momenten den ultimativen Preis für die Rolle des unbesiegbaren Mannes zahlte.
Das Erbe des frühen Verlusts
Die Wurzeln von Clark Gables innerer Zerrissenheit reichen bis in seine früheste Kindheit zurück. Geboren in Cadis, Ohio, begann sein Leben im Schatten einer Tragödie, die ihn für immer prägen sollte. Seine Mutter, Adeline Herschelman Gable, starb keine zehn Monate nach seiner Geburt. Die offizielle Todesursache war ein epileptischer Anfall, doch Berichten zufolge erholte sie sich nie vollständig von der lebensgefährlichen Schwangerschaft, von der Ärzte ihr abgeraten hatten. Dieser Verlust prägte die ersten Jahre des kleinen William Clark Gable.
Sein Vater, William Henry „Will“ Gable, ein strenger Protestant, gab das Kleinkind zeitweise zu den katholischen Großeltern mütterlicherseits, was einen bitteren Familienstreit auslöste. Diese Jahre der Verwirrung und des mangelnden Ankers wurden erst beendet, als sein Vater erneut heiratete.
Jenny Dunlap, seine neue Stiefmutter, wurde zum emotionalen Fels in seinem Leben. Gebildet, geduldig und aufmerksam, erkannte sie das schlummernde Talent in dem unbeholfenen Jungen. Sie war es, die ihm die Poesie und die Literatur nahebrachte und seine Liebe zum Schauspiel weckte. Jenny war mehr als eine Stiefmutter; sie war sein Anker, und ihre Anleitung führte dazu, dass Clark eine lebenslange Leidenschaft für Shakespeare entwickelte. Das kurze Glück dieser zufriedenen Familie fand jedoch ein jähes Ende, als Jenny überraschend an einem Gehirntumor starb. Clark war erschüttert. Später sollte er sagen, sie sei die einzige Frau gewesen, die ihn wirklich verstanden habe – ein emotionales Chaos, das ihn dazu brachte, die Schule abzubrechen und ein unstetes Leben in verschiedenen Jobs zu beginnen.
Die Ränge der Ambition: Ein Aufstieg mit Kalkül
Sein Weg zum Ruhm war ein rücksichtsloser Aufstieg, der maßgeblich von ambitionierten und wohlhabenden Frauen angetrieben wurde, die er aus Dankbarkeit, Kalkül oder Notwendigkeit heiratete.
Die erste war Josephine Dillon, älter als er und seine Schauspiellehrerin. Dillon sah das gewaltige Potenzial in dem Rohdiamanten Gable. Sie investierte unermüdlich Zeit, Geld und Energie in ihn: Sie ließ seine Zähne richten, half ihm beim Muskelaufbau und schulte seine Stimme, bis sie reif für die Bühne war. Dillon war seine Managerin, Mentorin und, seine Ehefrau. Doch Gable selbst behauptete später, die Ehe sei nie vollzogen worden – eine Zweckgemeinschaft, die ihm die notwendigen Kontakte und den Zugang zu Hollywood verschaffte. Je höher er aufstieg, desto kälter wurde er, bis er sie zugunsten einer neuen, einflussreicheren Förderin verließ.
Diese neue Förderin war Maria Franklin Prentis Lucas Langham, eine reiche Texanerin, die Ehefrau Nummer zwei wurde. Wieder heiratete Gable nach oben – sozial und finanziell. Langham bot ihm das gesellschaftliche Gewicht und den Einfluss, den er brauchte, um im MGM-Studiosystem abzusichern, das sein Image als rauer, männlicher Leinwandheld kultivierte. Doch während sein Leinwandleben in Flammen stand, erkaltete sein Privatleben: Gable begann fast sofort, seine Frau zu betrügen.
Die Ehe zerbröckelte, doch Langham weigerte sich, kampflos aufzugeben und forderte eine immense Abfindung. Die Scheidung wurde zu einem ernsthaften Hindernis, bis Hollywood selbst eingriff. Als David O. Selznick ihm die Rolle des Rhett Butler in „Vom Winde verweht“ anbot, gab es eine Bedingung: Gable musste frei von Skandalen und von Langham sein. Die Lösung war eine geschäftliche Transaktion, die in einen romantischen Befreiungsakt verpackt wurde: MGM handelte ein Rekordhonorar aus, von dem Gable Langham auszahlte, um die Scheidung schnell durchzusetzen. Der König war frei, aber der Preis seines Ruhmes war bereits hoch: Er war erkauft mit der Arbeit, dem Opfer und der Liebe der Frauen, die er auf seinem Weg zurückließ.
Der Schatten: Die heimliche Tochter und die dunkle Anschuldigung
Mitten in diesem Netz aus Affären und kalkulierten Beziehungen verbirgt sich das düsterste Kapitel von Clark Gables Privatleben: die Existenz seiner unehelichen Tochter, Judy Lewis.
Während der Dreharbeiten zu „Call of the Wild“ schwängerte Gable seine junge Kollegin Loretta Young. Im streng moralischen Klima Hollywoods und unter der Kontrolle des Hays Code war eine uneheliche Schwangerschaft für Young, eine tiefgläubige Katholikin auf dem Höhepunkt ihres Aufstiegs, eine Karrierekatastrophe.
Angesichts des drohenden Skandals wurde eine der aufwendigsten Vertuschungsaktionen Hollywoods inszeniert. Young verschwand unter dem Vorwand einer langen Europareise und zog sich in ein Heim für ledige Mütter zurück. Sie brachte das Mädchen zur Welt. Monate später „adoptierte“ sie ihre eigene Tochter offiziell zurück aus dem Waisenhaus, in das sie sie heimlich hatte geben lassen, um ihr Image als gottesfürchtige und großherzige Schauspielerin zu festigen.
Clark Gable schwieg. Er war verheiratet, und die PR-Maschinerie von MGM sorgte dafür, dass die Geschichte unter Verschluss blieb. Judy Lewis wuchs in dem Glauben auf, adoptiert zu sein, obwohl ihre Ähnlichkeit mit Gable – besonders ihre Ohren und das markante Kinn – in Hollywood Kreisen vielsagendes Flüstern hervorrief. Gable sah seine Tochter nur ein einziges Mal, bei einem kurzen, zufällig arrangierten Treffen, als Judy 15 war. Er wechselte ein paar höfliche Worte, küsste ihre Stirn und ging. Er sagte ihr nie, wer er war. Erst Jahre nach Gables Tod enthüllte Loretta Young ihrer Tochter die schmerzhafte Wahrheit.
Doch die Tragik dieser Geschichte erhielt eine noch dunklere Note, als ein investigativer Bericht eine späte Äußerung von Loretta Young ans Licht brachte. Laut Linda Lewis, Youngs Schwiegertochter, fragte die alternde Schauspielerin eines Tages, was „Date Rape“ bedeute. Nachdem Lewis es ihr erklärt hatte, sagte Young mit erschreckender Klarheit: „Das ist das, was zwischen mir und Klag passiert ist.“
Dieses späte, stille Geständnis deutete an, dass die Begegnung, aus der Judy Lewis entstand, möglicherweise nicht einvernehmlich war. Die Tragweite dieser Aussage ist immens: Gable war mächtig und verheiratet. Young war allein und unter der strengen Kontrolle eines Studios. In dieser Ära hatten Frauen kaum Macht, sich gegen männliche Stars auszusprechen. Die Enthüllung forderte eine Neubewertung von Clark Gable, nicht nur als Filmikone, sondern als Mann, der seine Macht auf verheerende Weise missbraucht haben könnte. Die Frau, die er hinterließ, musste jahrzehntelang schweigen – ein Überlebensmechanismus in einer gnadenlosen Traumfabrik.
Carole Lombard: Die Liebe, die ihn zerstörte

Trotz seiner vielen Affären, die er als mächtiger Star rücksichtslos auslebte, gab es eine Frau, die er zutiefst liebte und die sein gebrochenes Herz heilen konnte: Carole Lombard.
Sie trafen sich zum ersten Mal, doch die Funken sprühten erst Jahre später bei einer Hollywood-Party, als beide frei waren. Lombard war anders – frech, klug, schlagfertig und besaß einen bodenständigen Humor, der perfekt zu Gables Wesen passte. Sie nannte ihn „Clarky“, er nannte sie „Ma“. Gemeinsam zogen sie auf eine Ranch in Enino, wo sie Traktor fuhren und ein einfaches Leben abseits des Studiolärms führten. Sie heirateten schlicht und gründeten eine wahre Partnerschaft in einer Welt voller Schein.
Ihre Liebe endete auf tragische Weise. Lombard reiste durchs Land, um Kriegsanleihen zu verkaufen – ein patriotischer Einsatz, der ihr das Leben kosten sollte. Auf dem Rückweg zu Gable zerschellte ihr Flugzeug am Potosi Mountain in Nevada; alle Insassen starben. Gable eilte zum Unglücksort. Er war am Boden zerstört und musste davon abgehalten werden, das verkohlte Wrack mit bloßen Händen zu erklimmen.
Er erholte sich nie von diesem Verlust. Nur wenige Wochen später meldete er sich freiwillig bei der US Army Air Corps, nicht nur aus Patriotismus, sondern als Ausdruck tiefer, unüberwindbarer Trauer. Er flog gefährliche Einsätze über Europa und kehrte als ein gebrochener, stillerer Mann zurück. Bis zu seinem Tod bewahrte er ihr Foto auf seinem Nachttisch.
Der letzte Akt: „The Misfits“ und der Zusammenbruch
In seinen späten Jahren schien Clark Gable endlich ein stabiles Leben zu finden. Seine fünfte Ehefrau, Kay Williams, wurde schwanger. Gable, in seinen späten Fünfzigern, war überglücklich, wollte ein präsenter Vater sein und dachte sogar daran, sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen.
Doch sein letzter Film, „The Misfits“, wurde zum tragischen Epilog seiner Karriere. Die Produktion im glühend heißen Wüstensand Nevadas war von emotionalem Chaos und dem Gefühl des Zerbrechens geprägt. Gable drehte an der Seite der labilen Marilyn Monroe, die am Rande eines seelischen Abgrunds stand, und des traumatisierten Montgomery Clift.
Trotz des Chaos bestand Gable, berühmt für seine Disziplin und seinen Stolz, darauf, viele der anstrengenden Stunts selbst zu drehen, um zu beweisen, dass er den Film noch tragen konnte. Er arbeitete tagelang bei extremer Hitze, um wilde Mustangs einzufangen. Die körperliche Belastung und die emotionale Anspannung waren immens; er verlor deutlich an Gewicht.
Nur zehn Tage nach dem Ende der Dreharbeiten erlitt Gable in seinem Haus einen schweren Herzinfarkt. Wenig später starb er im Krankenhaus an einem zweiten Infarkt. Er wurde 59 Jahre alt und starb, noch bevor er seinen Sohn, John Clark Gable, zum ersten Mal sehen konnte.
Obwohl Gable eine lange Vorgeschichte mit Herzproblemen hatte und starker Raucher war, waren sich seine Freunde und seine Witwe Kay Williams einig: „Es war nicht seine Gesundheit. Es war das Warten. Der Stress hat ihn umgebracht.“ Er war ein Mann, der versuchte, der Zeit davonzulaufen, doch am Ende holte ihn die Last seiner Legende, der unerbittliche Druck, das Symbol des starken Mannes verkörpern zu müssen, ein.
Der König der Leinwand starb gebrochen. Hinter jedem Triumph stand ein Verlust, vor dem er nicht fliehen konnte. Seine Geschichte ist das mahnende Beispiel, dass Ruhm und Macht zwar eine Krone verleihen können, aber niemals vor den tiefsten Wunden und den tragischsten Konsequenzen menschlicher Entscheidungen schützen.
News
Der Triumph der Würde: Warum Olaf Schuberts stiller Abgang aus der Talkshow zu einem nationalen Symbol gegen mediale Arroganz und Zynismus wurde
Der Triumph der Würde: Warum Olaf Schuberts stiller Abgang aus der Talkshow zu einem nationalen Symbol gegen mediale Arroganz und…
Das „Negative Pantheon“: Die fünf Gesichter der Verachtung – Alice Weidel rechnet mit Satirikern, Schlagersängern und Verrätern ab und enthüllt die biografischen Wurzeln ihres politischen Zorns
Das „Negative Pantheon“: Die fünf Gesichter der Verachtung – Alice Weidel rechnet mit Satirikern, Schlagersängern und Verrätern ab und enthüllt…
Die Trump-Connection: Wie die AfD die Gesprächskanäle zur Welt offen hält und Merz’ Wortbruch bei den Grenzkontrollen die Glaubwürdigkeit der Union untergräbt
Die Trump-Connection: Wie die AfD die Gesprächskanäle zur Welt offen hält und Merz’ Wortbruch bei den Grenzkontrollen die Glaubwürdigkeit der…
Zweiklassenmedizin und Landarzt-Katastrophe: Wie Friedrich Merz mit KI-Floskeln auf die Systemkrise im Gesundheitswesen antwortet und die Bürger in die Privatkasse treibt
Zweiklassenmedizin und Landarzt-Katastrophe: Wie Friedrich Merz mit KI-Floskeln auf die Systemkrise im Gesundheitswesen antwortet und die Bürger in die Privatkasse…
Die Verratene Chance auf Frieden: Krone-Schmalz entlarvt die NATO-Strategie, spricht über „ultra-linke“ Zensur und rechnet mit deutschen Prioritäten ab
Die Verratene Chance auf Frieden: Krone-Schmalz entlarvt die NATO-Strategie, spricht über „ultra-linke“ Zensur und rechnet mit deutschen Prioritäten ab Die…
Der Bürgerkrieg um die Weihnachtsmärkte: AfD-Politiker Siegmund enthüllt die unfassbaren Kosten der „Festung Deutschland“ und rechnet mit dem Bürgergeld ab
Der Bürgerkrieg um die Weihnachtsmärkte: AfD-Politiker Siegmund enthüllt die unfassbaren Kosten der „Festung Deutschland“ und rechnet mit dem Bürgergeld ab…
End of content
No more pages to load






