Mario Barth nach TV Streit aus Markus Lanz Show geschmissen

Was passiert, wenn ein Comedian glaubt, jede Bühne gehöre ihm? Es dauerte nur Sekunden, bis ein harmloser Einstiegsg von Mario Bart das Studio in eine Zeitlupe der Eskalation verwandelte. Der Abend hatte so normal begonnen. Markus Lanz ruhig im Studio. Hände gefaltet. Blick in die Kamera. Die Stimme klar kontrolliert.

 Guten Abend, meine Damen und Herren. Die Studiotier geht auf. Mario Bart tritt ein Wie auf einer Arena. Grinsenbreit. Hände hoch. Applaus. Er ruft. Na, habt ihr mich vermisst? Ein paar Zuschauer lachen, andere schauen abwartend. Lan steht auf, reicht die Hand. Bar klatscht die viel zu fest ab. Zu laut, zu juvial. Ein erster, kaum merklicher Bruch in der Stimmung. Beide setzen sich.

 Bart rutscht in seinem Sessel nach unten, als wäre er bei Kumpels im Wohnzimmer. Lans bleibt aufrecht, professionell, unverrückbar. Herr Bart, schön, dass Sie da sind. Ja, Markus, ich weiß, ohne mich wäre die Quote heute schwierig. Einige im Publikum zögern, bevor sie lachen. Ein Mikrofon irgendwo knackt. Lansz lächelt neutral. Bart fährt fort.

 Ey, Markus, dein Studio, das ist ja gemütlich hier. Aber sag mal, warum sst du immer so steif? Ich habe gedacht, du bist Moderator, kein Finanzbeamter. Der erste echte Stich. Ein paar Leute lachen, andere merken, dass es zu früh zu hart war. L blättert in seinen Karten. Keine Reaktion, kein Lächeln, nur Kontrolle.

 Dann sprechen wir doch gleich darüber. Herr Bart. Bart lehnt sich zurück, verschränkt die Arme, zu Sieg ist sicher. Er glaubt, er führt das Gespräch. L weiß, dass er es nicht tut. Die Kameras fahren näher, die Luft wird schwerer und der Abend beginnt zu kippen. Landot, ruhig, Luft. Ein minimaler Blick zur Regie. Dann die erste Frage sachlich sauber formuliert.

Herr Bart, in den letzten Monaten gab es Diskussionen über einige ihrer Bühnenaussagen. Manche Kritiker werfen Ihnen vor bestimmte Gruppen herabzusetzen. Wie sehen Sie das? Bart friert kurz ein. Sein Grinsen verrutscht. Ach komm, Markus, wirst jetzt auch anfangen? Diese ganzen Empfindlichkeitsdebatten. Ich sag, was witzig ist. Punkt.

 Lans nickt, aber sie wissen, dass viele Menschen das anders sehen. Bart winkt ab. Ey, Markus, ganz ehrlich, du musst doch nicht jeden Quatsch nachplappern, den irgendwelche Twittertanten posten. Ein kollektives Raunen im Studio. Das erste deutliche. Leute wechseln Blicke. Land bleibt glatt. Keine Veränderung im Gesicht.

 Es sind nicht nur online Kommentare, es gab mehrere konkrete Kritiken. Bartchnaubt, ja, die professionellen Emporer, die sitzen den ganzen Tag rum und warten, dass Mario Bart was sagt. Ohne mich hätten die keinen Job. Er lacht alleine. Das Publikum lacht nicht mit. Landz deutet minimale Stirnrunzeln an. Manche Kritike sagen, ihre Poant seien steheneblieben.

Manche nennen sie sogar rückständig. Bartzkock zog zur Seite rückständig. Markus, hör mal, du bist doch der letzte, der darüber reden sollte. Deine Sendung sieht seit 20 Jahren gleich aus. Ein paar Lacher, ein paar entsetzte Gesichter, einer im Publikum setzt sich unruhig um. Lans legt die Karten beiseite, sehr langsam.

 Ich stelle nur Fragen, Herr Bart. Bart beugut sich vor. Ja, aber falsche Willst du Klicks? Willst du den Skandal? Was ist los mit dir? Der Ton wird scharf. Die Luft zittert. Lans antwortet ruhig, fast leise. Ich versuche zu verstehen. Bart lehnt sich zurück, wirft den Kopf in den Nacken. Dieses Rumgebore E typisch Landz.

 Dreimal nachfragen, viermal nachhaken, fünfmal klug scheißen. Jetzt bleibt das Publikum wirklich still. Lans nickt nur einmal. Ein winziger präziser Bewegungsradius. Er weiß, es beginnt. Land sitzt vollkommen ruhig da. Eine dieser unheimlichen Ruhephasen, in denen jeder im Studio spürt, dass etwas kippt. Kein Lächeln, keine Regung, nur diese stille, präzise Kontrolle, die er wie eine zweite Haut trägt. Er spricht langsam.

Herr Bart, darf ich Ihnen eine einfache Frage stellen? Bart hebt die Augenbrauen. Markus, du stellst nie einfache Fragen. Du tust nur so. Am Ende wird’s wieder eine Landfalle. Ein paar Leute kichern unsicher. Lans reagiert nicht. Warum glauben Sie, dass Kritik immer gegen Sie persönlich gerichtet ist? Bartchnauft, weil ich es gewohnt bin.

 Wenn man erfolgreich ist, Markus, dann schießen die Leute immer und du bist da. Keine Ausnahme. Er tippt mit dem Zeigefinger auf Lanz. Tisch zu hart, zu nah. Lanz verschwenkt die Hände. Ich frage nach, weil sie sehr oft davon sprechen, missverstanden zu werden. Viele Menschen sagen jedoch, sie wiederholen dieselben Muster. Angriff, Beschwerde, Opferrolle.

 Was sagen Sie dazu? Barts Gesicht verengt sich. Was ich dazu sage. Ich sage, du bist ein verdammter besser Wieser. Markus, ich mache Comedy. Du machst Drama. Lass mich meinen Job machen. Ligt den Kopf minimal. Comedy ist ein Beruf. Verantwortung ebenfalls. B klappt lautstark die Arme auseinander. Boah, dieses moralliierende Gelaber.

Hörst du dir eigentlich selbst zu? Ich erzähle Witze. Kein politisches Manifest. Das Publikum rückt hörbar auf den Sitzen. Lzß die Stille wirken. Viel zu lange, viel zu ruhig. Viele Menschen, sagte schließlich, finde ihre Witze herabwürdigend, besonders Frauen. Bart blinzelt. Ein kurzer Schock. Dann Alter, das sind doch nur Beispiele.

 Pair mir jetzt echt Sexismus anhängen? Mach mal halblang. Lz, ich lege Ihnen nur vor, was öffentlich diskutiert wird. Bart lach trocken. Ja, natürlich. Markus Landz, der neutrale Vermittler. Sag mal, merkst du eigentlich, dass ihr keinen Spaß hat? Nicht mal du. Lans lehnt sich zurück, die Hände noch immer gefaltet. Ich bin nicht hier, um Spaß zu haben.

Ich bin hier, um zuzuhören. B zeigt auf ihn. Nee, du bist hier, um zu urteilen. Das ist dein Hobby. Darin bist du Weltmeister. Und jetzt hör auf, mich wie in den Schuljungen zu behandeln. Die Spannung steigt messbar, sogar die Kameraleute stehen etwas breiter. Landz bleibt regungslos. Ich stelle Fragen. Sie reagieren emotional.

Das ist der Unterschied zwischen uns. Bark knallt die flache Hand aufs Knie. Emotional. Markus, ich sag dir was. Du bringst jeden zum Ausrasten. Jeden, weil du nicht loslässt. Weil du bohrst, bis der Mensch kaputt geht. Lz, völlig ruhig. Ich bohre, bis ich eine Antwort bekomme. Der Raum kippt endgültig.

 Jetzt ist klar, der Konflikt ist aktiviert. Es gibt keinen zurück. Bart atmet schwerer. Schweiß glänzt auf der Stirn. Er sitzt nicht mehr. Er hockt auf der Stuhlkante wie ein Boxer vor der Runde. E Markus, weißt du was? Du machst Menschen fertig. Wirklich? Du bist wie eine Maschine ohne Humor, ohne Herz, ohne ohne.

 Er sucht nach Worten. Niemand hilft ihm. Lz, ich versuche klare Gespräche zu führen. B springt auf. Einige Zuschauer zucken zusammen. Klare Gespräche. Alter, du zerstörst Gespräche. Du nimmst jede Poin auseinander. Wirst du jetzt auch noch erklären, warum meine Witze falsch sind. Lans hebt die Hand minimal. Ein Stoppsignal, aber ohne Aggression.

 Bitte setzen Sie sich, Herr Bart. Bart lacht schrill. Oh, jetzt kommt’s. Markus Land sagt hinsetzen wie in der Schule. Sag mal, bin ich hier Gast oder Schüler deiner Medienschule? Lans bleibt sitzen, die Augen fest auf Bark gerichtet. Sie sind Gast und ich behandle Sie respektvoll. Ich erwarte dasselbe von ihnen.

 B kommt zwei Schritte näher, viel zu nah. Respekt F, du hast mich ungelogen seit 5 Minuten provoziert. Mann, hör mal, Markus. Er tippt Lansz gegen die Schulter, nicht hart, aber eindeutig grenzüberschreitend. Im Publikum hört man ein Oh. Lans bewegt die Schulter keine Millimeter. Berühren Sie mich bitte nicht.

 Bart reiß die Hand zurück, als hätte er sie verbrannt. Oh, jetzt ist er beleidigt. Jetzt hat der Markus wieder seine Grenze. Pass bloß auf. Gleich holt er Professor, der mir erklärt, warum Humor gefährlich ist. Die erste Stimme im Publikum. Setz dich hin, Mario. Eine andere. Laß es gut sein. Bart dreht sich um.

 Ach, jetzt misß ich das Publikum auch ein. Sehr schön. Sehr schön. Wollt ihr alle Landsteil machen? Alle moralisch korrekt. L sagt ruhig: “Herr Bart, sie schreien. Ich schreie nicht. Es halt, es wird still. Bart pustet heftig aus. Dann beite die Fäuste, aber nicht zum Schlag. Eher aus purer hilfloser Wut.

 Du machst mich fertig, Markus. Ich sag’s dir. Du killst jeden Witz, jeden Flo, jedes Gespräch. Kein Mensch kann normal mit dir reden. Lz hebt den Kopf sehr langsam. Vielleicht Herr Bart liebt es nicht an allen anderen. Bart knallt mit der Faust auf den Tisch. Nicht zerstörerisch, aber laut genug, dass Mikrofone übersteuern. Zuschauer schrecken sich zusammen.

 Du provozierst mich absichtlich. Lans antwortete im Flüsterton ein gefährlicher Kontrast. Nein, Herr Bart, ich halte nur stand. Das ist der Moment in dem der Raum implodiert. Bart steht, Land sitzt und die Symmetrie der Macht hat sich vollständig gedreht. Das Studio ist inzwischen einziges Spannungsfeld. Man konnte den Sauerstoff schneiden.

Bart läuft um seinen Stuhl herum, die Hände am Gürte, die Schulter nach oben gezogen. Weißt du was, Markus? Ich sag’s jetzt einfach. Du bist kein Gastgeber. Du bist ein Verhörbearmter. Lans bleibt sitzen. Ich stelle Fragen. Das ist mein Beruf. Bart zeigt mit beiden Händen auf ihn, als wäre Lans ein Täter auf frischer Tat.

 Dein Beruf? Dein Beruf ist es, Leute aussehen zu lassen wie Idioten. Das ist dein Talent. Das ist dein Ding. Lanz legt den Kopf leicht schief. Niemand zwingt sie so zu reagieren. Bart bleibt stehen. Start ihn an. Seine Stimme wird tiefer, aber unkontrolliert. Markus, du bist der Grund, warum ich ungern in Tokschoß gehe. Man kann bei dir nicht gewinnen.

Nee, Lanz. Es geht hier nicht um gewinnen. Bart lacht hart. Trocken. Bei dir geht es immer ums Gewinnen. Du wirst immer recht haben. Und wenn du es nicht hast, bohrst du so lange, bis der andere aufgibt. Die Zuschauer halten den Atem an. Bart macht einen Schritt auf den Tisch zu. Ich habe 20 Jahre Bühnen aufgebaut. 20 Jahre.

 Millionen Menschen haben über meine Witze gelacht. Millionen und du sitzt hier und tust so, als wäre ich eine Lachnummer aus dem Hobbykeller. Lans antwortet ruhig. Ich kritisiere nicht ihre Karriere, ich kritisiere ihr Verhalten. B zeigt wieder auf ihn, diesmal zitternd. Mein Verhalten, mein Verhalten ist echt. Weißt du was unecht ist? Dein Pokerface, deine ganze Nummer, wie du tust, als wärst du der ruhige Fels in der Brandung.

 Markus Lanz, der Senmeister des öffentlichen Rundfunks. Das Publikum lacht kurz, aber unsicher. Lans blinzelt nicht einmal. Bart knallt die Hand erneut auf den Tisch. Verdammt, Markus, sag doch mal was Menschliches. Wirklich menschliches? Reagier doch mal. Zeig mal Emotion. Lanz sehr klar. Ich muss hier nicht schreien, um gehört zu werden.

 Bart überschlägt die Stimme. Dann hör auf mich zu analysieren. Lanz, ich analysiere niemanden. Du analysierst jeden. Du behandelst jeden das wie dem Patienten. Und ich sag dir was. Bart beut sich vor, fass Nase an Nase. Ich bin nicht dein Patient Markus. Die Security richtet sich hörbar auf. Lans sagt leise, sie überschreiten Grenzen. Bart reißt die Augen auf.

 Nee, Ain, du ziehst Grenzen, Markus, und zwar nur für andere. Für dich gelten keine. Er greift an die Rückenlehne seines Duhs, packt sie, als müsste er sich festhalten, um nicht zu explodieren. Ich sag dir eins, wenn du mich weiter so behandelst, knallt’s hier richtig. Das Publikum ist still. Die Luft steht.

 Lans antwortet mit nur einem Satz, tonlos, präzise. Es knallt nur, wenn Sie sich nicht unter Kontrolle haben. Bartlach verzweifelt. Der Kontrollverlust ist vollständig. Jetzt geht ein Ruck durch die Studioebene. Ein unsichtbares Signal. Die Sicherheitskräfte, zwei Männer in Schwarz, stehen nicht mehr am Rand, sondern treten einen halben Schritt vor.

 Nicht bedrohlich, nur bereit. Bart sieht es und er fühlt sich angegriffen. Ach, guck mal, jetzt holt er seine Bodyguards. Jetzt wird’s richtig lächerlich. Was kommt als nächstes? Markus, rufst du Mama an? Lan steht sehr langsam auf, nicht hektisch, nicht impulsiv, eher wie jemand, der eine Position einnimmt. Herr Bart sagte mit ruhiger Stimme, bitte setzen Sie sich. Bart schüttet den Kopf.

 Nee, jetzt nicht mehr. Jetzt stehe ich. Jetzt reden wir auf Augenhöhe. Lanz. So führen wir keine Gespräche. Bart tritt näher. Keine Gewalt, nur Präsenz. Übertriebene Präsenz. Markus, du wirst doch nur zeigen, dass du hier der Chef bist. Sag’s doch. Sag, ich bin der Boss hier. Los, gib’s zu. Lans atmet durch. Das ist mein Studio.

 Ja, das Publikum round. Bart reißt die Arme hoch. Da haben wir’s endlich ehrlich. Der große Herrland, der Moderator König der Mann, der über allen steht. Lans zeigt auf Bartstuhl. Setzen Sie, sich. Bart kommt noch näher. Und wenn nicht, was machst du dann? Am wirfst du mich raus? Willst du das wirklich im Fernsehen? Live.

 Lan steht vollkommen still. Dann sagte den Satz, der alles entscheidet. Wenn Sie sich weiterhin aggressiv halten, endet dieses Gespräch sofort. Bart bleibt stehen. Sogar sein Atemstopp kurz. Aggressiv. Ich Er lacht hysterisch. Ich bin nicht aggressiv, Markus. Ich bin genervt. Das ist ein Unterschied. Aber das checkst du nicht. Du hörst ja nie zu, Lanz.

 Ich höre sehr genau zu. Nein, Bart schreit was. Du hörst dir nur zu. Du wartest, bis du wieder einen Satz drehen kannst, der mich schlecht aussehen läßt. Und dann sagst du, ich stelle nur Fragen. Er imitiert Landz. Stimme überzogen, respektlos. Das Publikum reagiert mit einem halblauten Lans bleibt eisern.

 Sie müssen Abstand halten. Bart tritt noch einen Schritt näher. Sehr bewusst eine direkte Herausforderung. Die Sicherheitsleute bewegen sich nur ein kleines Stück. Aber sichtbar Bart sieht es, dreht sich halb zu ihnen. Was wollt ihr denn? Ich habe niemanden angefasst. Markus provoziert mich. Der will doch, dass ich ausraste. Der liebt das. Der lebt davon.

 Lanz, ich lebe von Gesprächen, nicht von Ausrastern. Bart zeigt aggressiv auf ihn. Dann hör auf, mich zu dem zu machen, was du sehen willst. Lanz, Herr Bart, setzen Sie sich oder gehen Sie. Es ist der Satz, den das Studio gefürchtet hat, der Moment, in dem Autorität ausgesprochen wird. Bart erstarrt gehen.

 Du willst mich rausschmeißen? Mich Mario Bart. Lans antwortet Pause, wenn es nötig ist. Ja, das Studio friert ein. Die Sicherheitsleute warten nur noch auf das Signal. Und Bart, er explodiert in alle Richtungen gleichzeitig. Bart steht da wie ein überhitzter Generator. Jede Bewegung zuckend, unkontrolliert geladen.

 Du wirst mich r, schreit er, als müsste das Wort buchstabiert werden, um seine Absurdität zu beweisen. Land steht still. Eine Statue. Ich habe ihn eine klare Grenze genannt. Bart lacht. Ein Laut, der nicht nach Humor klingt, sondern nach Reißverschluss, der zu schnell geöffnet wird. Grenzen. Ich habe auf Bühnen gestanden. Markus vor 7000 Leuten.

Niemand stellt mir Grenzen. Das Publikum spürt, dass Sie gerade Zeuge eines Kontrollverlust werden, der live und irreversibel ist. Lz hebt deine Hand, weder bedrohlich noch defensiv. Einfach nur ein Signal an die Regie. Es reicht. Herr Bart, setzen Sie sich oder verlassen Sie das Studio. Bart schlägt mit der Faust auf die Lehne seines Duhls. Nein, ich gehe nicht.

 Ich bleibe hier. Ich rede. Ich bin der Gast. Ohne mich hättest du heute kein Thema, keine Quote. Lz bleibt ruhig. Sicherheit. Das Wort fällt wie ein Glas, das in Zeitlupe auf Fliesen schlägt. Die beiden Sicherheitsleute treten jetzt Schritt für Schritt vor. Nicht rennend. Nicht hektisch, nur professionell. Ein studierter, sauberer, unbedrohlicher Zugriff.

 Genau der Stil, der Bad noch wütender macht. “Aha. Aha. Jetzt kommen die Schränke”, rufte er. “Na, macht mal, packt mich an, dann habt ihr euren Skandal, dann seid ihr viraler als jeder meine Witze.” Der erste Sicherheitsmann hebt die Hände offen, beschwichtigend: “Herr Bart, bitte beruhigen Sie sich.” Bart weicht zurück.

 stolpert über seinen eigenen Stuhl. Fass mich nicht an. Sag ihnen, sie sollen mich nicht anfassen. Markus, sag es, Lanz, sie haben mehrfach Grenzen überschritten. B zeigt wieder auf ihn, diesmal mit vibrirender Hand. Du willst mich fertig machen. Das ist dein Ziel. Du willst mich dem Mütigen. Du genießt das.

 Er taumelt zwei Schritte zurück, pralt gegen den Studiotisch. Weißt du was? Er geht erneut auf Land zu. Du bist ein kleines Großmachtinny. Einer, der sich stark fühlt, wenn andere verlieren. L schaut ihn an, eiskalt, unbeindruckt. Ich führe ein Gespräch. Sie führen eine Szene. Bart schreit, ich führe gar nichts. Du führst das hier kaputt.

 Er greift nach seinem Stuh, nicht um ihn zu werfen, aber um ihn zu halten, als wäre er der letzte Rest identitätsspendende Stabilität. Die Sicherheitsleute bewegen sich gleichzeitig. Herr Bart, kommen Sie bitte mit uns. Bart schreit auf, als hätte jemand die mein Mikrofon ins Herz gedrückt. Nein, ich gehe nicht. Lass mich.

 Jetzt müssen die Sicherheitsleute Körperkontakt herstellen. Nicht grob, aber fest. Das Publikum hält die Luft an. Niemand bewegt sich. L sagt nur: “Bitte führen Sie Herrn Bart hinaus.” Bart windet sich nicht gewalttätig. aber verzweifelt. Ich komme wieder. Du kannst mich nicht zum Schweigen bringen. Du nicht. Die Tür, sie öffnet sich. Sie schließt sich.

 Der Ton seines Geschreis wird hinter Holz gedämpft. Absolute Stille. Und die Schuh ist plötzlich ein Raum ohne Sauerstoff. Die Tür ist zu. Es ist so still, dass man die Kamerasen hört. Nicht das Studio bewegt sich, sondern nur die Technik. Markus Land steht noch immer. Die Hände ruhig, das Gesicht neutral, doch seine Schultern haben sich minimal gesenkt, als wäre gerade ein Sturm an ihm vorbeigerast.

Denn nur er hat stehen können. Das Publikum weiß nicht, ob es klatschen darf, ob es schockiert sein muss, ob es sich schämen soll, zeuge Wesen zu sein. Lans räuspert sich leise. Ein winziges Geräusch. Das wirkt wie ein Neustart des Systems. Dann setzt er sich wieder. Er faltet die Hände.

 Er blickt direkt in die Kamera. Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, seine Stimme ist ruhig, aber mit einer Schwere, die vorher nicht da war. So etwas erleben wir hier selten. Einige Zuschauer murmeln, andere schauen sich an, als müssten sie vergewissern, dass das wirklich passiert ist. Land fährt fort.

 Wir erwarten von unseren Gästen Respekt und wir geben denselben zurück. Heute wurde diese Grenze überschritten. Er läßt eine Pause. Nicht dramatisch. Einfach notwendig. Die Artpause, die im Studio vibriert wie ein Stromfeld. Niemand, sagte dann klar, steht über einem respektvollen Umgang. Niemand. Leichter Applaus beginnt, zügerlich, unsicher wie jemand, der nach einem Gewitter denkt, der Himmel könnte wieder aufreißen. Lans lächelt nicht.

 Er nickt nur langsam. Wir machen gleich weiter mit der Sendung. Er schaut nach links, dann nach rechts, als müsste er prüfen, ob das Studio noch immer existiert. Bitte bleiben Sie bei uns. Die Kamera fährt aus der Nahaufnahme heraus. Die Regie blendet auf totale. Man sieht die anderen Gäste, blass irritiert, überfordert.

 Niemand weiß, ob er sprechen soll. Ein Mann in der dritten Reihe sagt leise: “Krass.” Eine Frau neben ihm antwortet. Das war unangenehm. Die Kamera bleibt noch einen Moment drauf, als wolle sie festhalten, wie Chaos aussieht, wenn es sich wiedersetzt. Die Musik zum Pausenjing setzt ein. Sie klingt falsch, zu fröhlich, zu leicht, aber sie spielt trotzdem.

 Lanz erneut auf, diesmal langsamer, müder. Er nimmt einen Schluckwasser, stellt das Glas ab, schließt kurz die Augen. Hinter Studiotier hört man noch einmal einen gedämpften Schrei von Mario Bart. Ich bin noch nicht fertig. Niemand reagiert. Die Tür bleibt zu. Die Kamera blendet ab und die Sendung geht weiter, als wäre nichts passiert.

 Obwohl jeder weiß, dass nichts mehr normal ist. M.