Dezember 1944 047 Uhr. Im Keller eines rekvisitionierten Steinhauses nahe Münstereifel brannte eine einzelne Glühbirne. Ihr Licht fiel auf eine ausgebreitete Karte, auf der rote und blaue Linien ein dichtes Netz bildeten. Oberstleutnant Werner Hoffmann stand regungslos vor dieser Karte, die Hände auf die Tischkante gestützt und beobachtete, wie General Feldmarschall Gert von Rundstedt mit einem Bleistift über das Papier fuhr.
Die Bewegung war langsam, präzise, kein Zögern. Draußen herrschte absolute Stille. In 40 Minuten würde diese Stille enden. Hoffmann hatte drei Stunden zuvor den Befehl erhalten, sich im Hauptquartier einzufinden. Keine Erklärung, nur eine Uhrzeit und ein Ort. Als er ankam, fand er einen Raum voller Offiziere vor, deren Gesichter von Erschöpfung und etwas anderem gezeichnet waren. Nicht Angst.
eher eine Art grimmige Entschlossenheit. Sie alle wußten, was kommen würde. Sie alle wußten auch, daß es vermutlich zu spät war. Rundstedt hob den Blick von der Karte. Seine Augen waren klar, scharf, unbarmherzig in ihrer Nüchternheit. Er war 69 Jahre alt, einer der ältesten Feldmarchelle der Wehrmacht und er sah aus wie ein Mann, der bereits zu viele Kriege erlebt hatte.
Hoffmann, sagte er, seine Stimme ruhig und schneidend zugleich. Sie werden die fünfte Panzerarmee begleiten. Ihre Aufgabe ist es, die Realität zu dokumentieren, nicht die Propaganda. Hoffmann nickte. Er verstand. Seit Wochen kursierten in Berlin euphorische Berichte über die bevorstehende Offensive, Wunderwaffen, Endsieg, die Rückeroberung des Westens.
Rundstedt glaubte an nichts davon. Das hatte Hoffmann bereits in den vergangenen Tagen begriffen, als er Zeuge mehrerer Besprechungen geworden war. Der Feldmarschall sprach nicht von Sieg, er sprach von Verzögerung, von Zeit, von der Möglichkeit, die Alliierten lange genug aufzuhalten, um vielleicht vielleicht einen Verhandlungsfrieden zu erzwingen.
Rundstedt zog eine zweite Karte hervor. Diese war detaillierter mit Geländemarkierungen, Straßenverläufen, Waldgebieten. “Die Ardennen”, sagte er. “1940 haben wir hier durchbrochen. Jetzt versuchen wir es erneut, aber diesmal ist alles anders.” Er tippte auf eine Stelle nördlich von Baston. “Hier werden amerikanische Einheiten zusammenbrechen.
Hier nicht.” Sein Finger wanderte weiter nach Westen. “Und hier werden wir stecken bleiben, weil wir nicht genug Treibstoff haben.” Ein jüngerer Offizier, Major Keller, räusperte sich. Herr Generalfeldmarschall, die Planungen sehen vor. Die Planungen, unterbrach Rundstedt, “sind Fantasie.” Er legte den Bleistift beiseite und verschränkte die Arme.
Model glaubt an diese Operation. Dietrich glaubt daran. Berlin glaubt daran. Ich nicht. Die Worte hingen schwer im Raum. Niemand wagte zu sprechen. Rundstedt fuhr fort, leiser jetzt, aber umso eindringlicher. Wir haben 200.000 Mann, 1000 Panzer. Das klingt beeindruckend, aber wir haben Treibstoff für 150 km vielleicht.

Die Amerikaner haben unbegrenzte Ressourcen. Sie haben die Luftwaffe. Sobald das Wetter aufl, werden ihre Jabos den Himmel verdunkeln. Hoffmann betrachtete die Karte erneut. Die geplante Stoßrichtung verlief durch dichte Wälder, über schmale Straßen, durch Täler, die zu engpässen werden würden. Die Logistik war ein Albtraum.
Jeder, der diese Karte studierte, mußte das erkennen. Und doch war die Offensive beschlossen worden. Hitler selbst hatte darauf bestanden, sollte das Ziel sein. Die allierte Versorgungslinie sollte gekappt werden. Ein entscheidender Schlag, der den Krieg im Westen wenden könnte. “Warum dann überhaupt angreifen?”, fragte Hoffmann.
Die Frage war riskant. Rundstedt sah ihn lange an. Dann lächelte er dünn, ein Lächeln ohne Wärme, weil ich befohlen wurde anzugreifen und weil selbst ein hoffnungsloser Angriff besser ist als passives Warten auf die Niederlage. Er wandte sich wieder der Karte zu. Aber ich bereite mich nicht auf den Sieg vor, Hoffmann.
Ich bereite mich darauf vor, das Chaos zu managen, wenn alles auseinanderfällt. In den folgenden Minuten erläuterte Rundstedt seine tatsächliche Strategie. Während andere Kommande von der Einnahme Antwerpens träumten, hatte er stille Anweisungen erlassen. Reserven wurden nicht für den kühnen Vorstoß positioniert, sondern für den unvermeidlichen Rückzug.
Nachschubdepots wurden so angelegt, daß sie notfalls schnell geräumt werden konnten. Rückzugsroen waren bereits kartiert. Verteidigungslinien für die Zeit nach dem Scheitern der Offensive waren skizziert. “Model wird vorstoßen, soweit er kann”, sagte Rundstedt. “Er ist ein guter Soldat. Er wird sein Bestes geben.
Aber wenn der Angriff ins Stocken gerät, wenn die Flanken zusammenbrechen, wenn der Treibstoff ausgeht, dann brauchen wir einen Plan. Und diesen Plan habe ich. Hoffmann verstand jetzt, warum er hier war. Er sollte nicht den Triumph dokumentieren. Er sollte das Scheitern festhalten. Die Wahrheit, die niemand hören wollte.
Rundstedt brauchte Beweise dafür, daß er von Anfang an realistisch geplant hatte, dass das Disaster vorhersehbar gewesen war. Um 05 begann die Artillerievorbereitung. Der Boden erzitterte. Durch die kleinen Kellerfenster drang ein fernes Donnern, das schnell zu einem ununterbrochenen Dröhnen anschwoll. Hoffmann stieg die Treppe hinauf und trat ins Freie.
Der Himmel im Osten glühte orange und rot. Blitze zuckten am Horizont. Tausende von Geschützen feuerten gleichzeitig. Die Luft roch nach Schwefel und verbranntem Pulver. Aus den Wäldern rollten die ersten Panzerkolonnen. Infanterieeinheiten formierten sich in langen Linien. Gesichter unter Stahlhelmen, angespannt, konzentriert.
Manche Männer waren Veteranen, die schon an der Ostfront gekämpft hatten. Andere waren kaum älter als 18. hastig ausgebildete Rekruten, die zum ersten Mal in die Schlacht zogen. Ein Panzer vier ratterte vorbei, dicht gefolgt von einem Panther. Die Motoren heulten, Rauchquoll aus den Auspuffen. Hoffmann sah, wie ein junger Leutnand neben seinem Fahrzeug stand und ein letztes Mal seine Ausrüstung überprüfte.
Karten, Kompass, Fernglas. Der Mann wirkte ruhig, aber seine Hände zitterten leicht, als er den Verschluß seiner Kartentasche schloß. Rundstedt trat neben Hoffmann. Gemeinsam standen sie da und beobachteten, wie die Wehrmacht ihre letzte große Offensive im Westen begann. “Sie werden Erfolg haben”, sagte Rundstedt leise.
“Die ersten Tage, sie werden amische Linien durchbrechen, sie werden gefangene machen und dann werden sie auf Realität treffen, auf Widerstand. auf leere Treibstofftanks. Er schwieg einen Moment. Ich habe das alles schon einmal gesehen, Hoffmann. In Russland, in Frankreich, jedes Mal dasselbe Muster. Anfänglicher Erfolg, überdehnte Linien, Zusammenbruch.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber der Himmel wurde langsam heller, grau und kalt. Hoffmann atmete die eisige Luft ein und spürte, wie sie in seinen Lungen brannte. Irgendwo da draußen, jenseits der Wälder, jenseits des Feuers und des Stahls, warteten die Amerikaner. Sie wussten noch nicht, was über sie hereinbrach, aber sie würden es bald erfahren.
“Kommen Sie”, sagte Rundstedt. “Wir haben noch viel zu tun.” Er drehte sich um und ging zurück ins Haus. Hoffmann folgte ihm. Hinter ihnen rollte die Offensive weiter. Panzer verschwanden in den Wäldern. Infanterie rückte vor und tief im Keller auf einer Karte, die nur wenige Menschen je gesehen hatten, waren bereits die Linien des Rückzugs eingezeichnet.
Dezember 1944, 8 Tage vor der Offensive. Das Führerhauptquartier Adlerhorst im Taunus war ein Labyrinth aus Bunkern, Betonwänden und unterirdischen Gängen. Hier in einem schmalen Besprechungsraum ohne Fenster saßen die höchsten Kommande der Wehrmacht um einen langen Tisch. General Feldmarschall Model, SS. Oberstgruppenführer Dietrich, General Mann Teufel und am Ende des Tisches mit verschränkten Armen und steinerner Miene gehrt von Rundstedt.
An der Stirnseite des Raumes stand Adolf Hitler. Er wirkte gealtert, gebeugt, aber seine Augen brannten mit derselben Intensität, die Millionen Menschen in seinen Bann gezogen hatte. Er sprach über die Offensive, über den entscheidenden Schlag, über das Schicksal des Reiches. Seine Stimme schwoll an, wurde lauter, durchdringender.
Die anderen Offiziere nickten. Model beugte sich über die Karte und deutete auf Angriffswege. Dietrich erläuterte die Stoßkraft seiner Panzerverbände. Rundstedt schwieg. Hitler wandte sich ihm zu. General Feldmarschall, ihre Einschätzung. Die Stille im Raum wurde spürbar. Alle Blicke richteten sich auf den alten Soldaten.
Rundstedt erhob sich langsam, stützte sich kurz auf die Tischkante, dann stand er aufrecht. “Mein Führer”, begann er seine Stimme kühl und präzise. “Die Operation, wie sie geplant ist, übersteigt unsere Mittel.” Model zuckte zusammen. Dietrich starrte ungläubig. Hitler blieb regungslos, aber etwas in seinem Blick verhärtete sich.
Rundstedt fuhr unbeirrt fort. Wir haben nicht genug Treibstoff, um Antwerpen zu erreichen. Unsere Luftwaffe kann keinen ausreichenden Schutz bieten. Die amerikanischen Nachschublinien sind robust und sobald das Wetter aufl, werden wir der alliierten Luftüberlegenheit schutzlos ausgeliefert sein.
Hitler trat ein Schritten einen Schritt näher. Sie zweifeln. Ich analysiere, antwortete Rundstedt. Das ist meine Pflicht als Oberbefehlshaber West. Er deutete auf die Karte. Eine begrenzte Offensive mit realistischen Zielen ist möglich. Baston vielleicht Saint Wit. Wir können amerikanische Linien durchbrechen, Verwirrung stiften, Zeit gewinnen, aber Antwerpen.
Er schüttelte den Kopf. Das ist ein politisches Ziel, kein militärisches. Die Luft im Raum schien sich zu verdichten. Model versuchte zu intervenieren. Herr General Feldmarschall, unsere Planungen, ihre Planungen sind brillant, unterbrach Rundstedt. Für eine Armee, die wir nicht mehr haben. Er sah jeden der Anwesendenan.
1940 hatten wir die beste Armee der Welt. Ausgebildet, ausgerüstet, mit Luftunterstützung. Jetzt wir schicken Jungen in den Kampf, die kaum wissen, wie man ein Gewehr lädt. Unsere Panzer fahren mit synthetischem Treibstoff, der die Motoren zerstört. Und unsere Gegner, sie haben alles. Zeit, Material, Männer. Hitler presste die Lippen zusammen.
Für einen langen Moment herrschte Schweigen. Dann sprach er und seine Stimme war eisig. Sie werden angreifen, Generalfeldmarschall. Sie werden Antwerpen erreichen und sie werden gewinnen. Es war kein Befehl, es war ein Urteil. Rundstedt verstand. Widerspruch war nicht mehr möglich. Er verneigte sich leicht.
Wie sie befehlen, mein Führer. Nach der Besprechung verließ Rundstedt den Raum und ging durch die kalten Korridore des Bunkers. Major Keller eilte hinter ihm her. Herr Generalfeldmarschall, war das klug? Rundstedt blieb stehen und drehte sich um. Klug. Er lachte bitter. Keller. Klugheit spielt keine Rolle mehr. Wir leben in einer Zeit, in der Wahrheit zur Rebellion geworden ist.
Er setzte seinen Weg fort. Aber ich werde nicht lügen, nicht mir selbst, nicht meinen Männern. Wenn diese Offensive scheitert und sie wird scheitern, dann nicht, weil ich die Realität ignoriert habe. Zurück in seinem eigenen Hauptquartier, weit entfernt vom Führerbunker, begann Rundstedt mit Vorbereitungen, die niemand offiziell genehmigt hatte.
Er rief seinen engsten Stab zusammen. Oberst Heinrich Treskov, ein erfahrener Generalstabsoffizier, Major Wilhelm Schreiber, zuständig für Logistik, Hauptmann Ernstvolker. Verbindungsoffizier zur fünften Panzerarmee. Meine Herren sagte Rundstedt, wir werden diese Offensive durchführen, aber wir werden sie nicht so durchführen, wie Berlin es sich vorstellt.
Er entfaltete eine neue Karte. Diese war nicht mit optimistischen Pfeilen versehen, die bis zur Kanalküste reichten. Stattdessen zeigte sie begrenzte Ziele, Rückzugsrouten, Verteidigungsstellungen. Treskov studierte die Karte schweigend, dann nickte er. Sie planen den Rückzug, bevor der Angriff überhaupt begonnen hat.
Ich plane für die Wahrscheinlichkeit, korrigierte Rundstedt. Model wird vorstoßen. Er wird Erfolge erzielen, aber irgendwann zwischen Tag 5 und Tag 10 wird alles zusammenbrechen. Treibstoffmangel, Gegenangriffe, Luftangriffe und dann brauchen wir Optionen. Er deutete auf mehrere markierte Positionen. Hier richten wir Depots ein, nicht für den Vormarsch, für den geordneten Rückzug.
Hier positionieren wir Reserven nicht, um Antwerpen zu erreichen, sondern um unsere Flanken zu schützen, wenn sie angegriffen werden. Schreiber schrieb fieberhaft mit, das ist direkt gegen die offiziellen Anweisungen. Die offiziellen Anweisungen, sagte Rundstedt, werden tausende von Männern töten. Meine Anweisungen werden vielleicht einige von ihnen retten.
Er sah jeden seiner Offiziere an. Wenn Sie Einwände haben, sprechen Sie jetzt. Niemand sprach. Sie alle wußten, was auf dem Spiel stand. Sie alle hatten die gleichen Zahlen gesehen, die gleichen Berichte gelesen. Rundstedt war der einzige, der wagte, die Konsequenzen offen auszusprechen. In den folgenden Tagen arbeitete Rundstedz Stab im Verborgenen.
Während Model und Dietrich ihre Divisionen für den großen Durchbruch formierten, während in Berlin triumphale Reden vorbereitet wurden, legte Rundstedt die Grundlagen für das, was danach kommen würde. Treibstofflager wurden nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts angelegt. Pionereinheiten erhielten Befehle, Brücken nicht nur zu bauen, sondern auch für die Sprengung vorzubereiten.
Nachschubkolonnen wurden so organisiert, dass sie schnell umkehren konnten. Am 12. Dezember kam ein verschlüsselter Bericht aus einem Verbindungsbüro in den Ardennen. Amerikanische Aktivitäten waren ungewöhnlich gering. Die Linie war dünn besetzt. Das bestätigte, was die Aufklärung bereits gemeldet hatte. Der Feind erwartete keinen Angriff.
Rundstedt las den Bericht und legte ihn beiseite. “Gute Nachrichten”, murmelte er für “hren 48 Stunden.” Treschkov sah ihn fragend an. “Und danach, danach”, sagte Rundstedt, “werden die Amerikaner reagieren. Sie sind nicht dumm. Sie haben Ressourcen. Sie werden ihre Linien stabilisieren, Verstärkungen heranführen und dann werden sie zuschlagen.
Er stand auf und ging zum Fenster. Draußen lag Schnee. Der Winter war früh und hart gekommen. Wir haben ein schmales Zeitfenster, vielleicht eine Woche. In dieser Woche müssen wir alles erreichen, was erreichbar ist und dann müssen wir klug genug sein, aufzuhören. Aber er wusste, dass niemand aufhören würde.
Model nicht, Dietrich nicht und schon gar nicht Hitler. Sie würden weiterkämpfen, bis nichts mehr übrig war, bis die Panzer ohne Treibstoff standen, bis die Infanterie aufgerieben war, bis die gesamte Offensive in einem blutigen Chaos endete. Am Abend des 15. Dezember, wenige Stunden vor Beginn der Operation, saß Rundstedt allein in seinem Büro. Vor ihm lag ein Brief.
Erhatte ihn vor Tagen geschrieben, aber noch nicht abgeschickt. Es war ein Bericht an das Oberkommando der Wehrmacht, indem er seine Bedenken detailliert darlegte, die unzureichende Logistik, die überzogenen Ziele, die fehlende Luftunterstützung. Er hatte jede Schwachstelle aufgelistet, jede Gefahr benannt. Er faltete den Brief zusammen und legte ihn in eine Schublade.
Vielleicht würde er ihn nie abschicken. Vielleicht würde ihn nach dem Krieg jemand finden und verstehen, dass nicht alle blind in die Katastrophe gelaufen waren, dass es einen Mann gegeben hatte, der die Wahrheit gekannt und trotzdem seinen Befehl ausgeführt hatte. Er löschte das Licht und verließ den Raum. Draußen warteten die Divisionen.
Morgen würde die Offensive beginnen und er würde dabei sein nicht als gläubiger Anhänger einer unmöglichen Vision, sondern als Soldat, der versuchte aus einem Disaster wenigstens die Trümmer zu retten. Dezember 1944 22 Uhr. In einem Waldstück östlich von Prü harrten 4000 Mann der zwölft Volksgrenadiervision aus.
Sie lagen in flachen Erdmulden, zusammengekauert unter Zeltbahnen, die kaum Schutz gegen die beißende Kälte boten. Der Boden war gefroren. Atem bildete weiße Wolken in der Dunkelheit. Niemand sprach. Befehle waren klar gewesen. Absolute Funkstille. Keine Feuer, keine Bewegung, die den Feind alarmieren könnte. Oberst Friedrich Weber bewegte sich zwischen den Linien hindurch, vorsichtig, fast geisterhaft.
Er trug keine Taschenlampe. Seine Augen hatten sich längst an die Finsternis gewöhnt. Hier und dort blieb er stehen, legte einem jungen Soldaten kurz die Hand auf die Schulter, nickte einem Unteroffizier zu. Er sagte nichts. Es gab nichts zu sagen. Jeder wusste, was in wenigen Stunden beginnen würde. Weber erreichte einen kleinen Bunker, der in einen Hang gegraben worden war.
Drinnen brannte eine einzelne Kerze. Ihr flackerndes Licht beleuchtete die Gesichter von fünf Offizieren, die über eine Karte gebeugt standen. Major Hartmann, Webers, Bataillonskommandeur, Hauptmann Bcker, Kompanichef, Leutnand Stein, verantwortlich für die Pioniere und zwei weitere jüngere Offiziere, deren Namen Weber kaum kannte.
Sie waren erst vor drei Tagen eingetroffen. Ersatz für gefallene aus früheren Kämpfen. Status, sagte Weber leise. Hartmann richtete sich auf. Alle Einheiten sind in Position. Artillerie hat Zielkoordinaten bestätigt. Panzer der 116. Division stehen bereit 2 km hinter unserer Linie. Er zögerte. Die Männer sind nervös.
Viele von ihnen haben noch nie gekämpft. Weber nickte. Das war das Problem. Fast die Hälfte seiner Division bestand aus Rekruten, die ihre Grundausbildung kaum abgeschlossen hatten. Jungen von 17, 18 Jahren, die gestern noch in Schulen oder auf Bauernhöfen gewesen waren. Jetzt sollten sie gegen amerikanische Veteranen antreten, die seit der Normandie kämpften.
Haben die Kompaniechefs mit Ihnen gesprochen? Ja, Herr Oberst. Aber sie wissen, wie es ist. Reden hilft nur bis zu einem gewissen Punkt. Weber wußte es. Er hatte es in Russland gesehen, in Italien, überall. Keine Rede, keine Ermutigung konnte einen Mann auf das vorbereiten, was ihn erwartete, wenn die ersten Granaten einschlugen, wenn Maschinengewehre Feuerstöße über offenes Gelände jagten, wenn Kameraden neben ihm zusammenbrachen, man lernte es im Moment selbst oder man starb.
Er trat näher an die Karte heran. Ihre Aufgabe war klar. Um ja würde die Artillerievorbereitung beginnen. Um 06 Uhr sollte seine Division vorrücken, amerikanische Stellungen durchbrechen und die Straße nach Schönberg sichern. Von dort aus würde die 116 eine Panzerdivision durchstoßen und weiter nach Westen vorstoßen. Alles hing vom Tempo ab.
Jede Verzögerung würde den Amerikanern Zeit geben zu reagieren, Verstärkungen heranzuführen, Verteidigungslinien zu bilden. “Die Pioniere”, sagte Weber und sah Leuten an Stein an. “Sind die Brücken vorbereitet?” Teilweise, Herr Oberst. Wir haben Material für drei Notbrücken. Wenn die Amerikaner die bestehenden Brücken sprengen, brauchen wir vier bis sechs Stunden für jede Brücke.

Vier bis 6 Stunden. Weber schloss kurz die Augen. Das war zu lang, viel zu lang. Die gesamte Operation basierte auf Geschwindigkeit. Rundstedt hatte das in seinen Briefings immer wieder betont: “Wenn wir langsam werden, sind wir tot.” Aber niemand hatte eine Lösung für das Brückenproblem.
Man hoffte einfach, daß die Amerikaner überrascht würden, daß sie zu schnell zurückweichen würden, um alles zu zerstören. Becker räusperte sich. Herr Oberst, darf ich eine Frage stellen? Weber nickte. Glauben wir wirklich, dass wir Antwerpen erreichen können? Die Stille im Bunker wurde schwer. Hartmann warf Bäcker einen warnenden Blick zu.
Solche Fragen waren gefährlich. Sie konnten als Defetismus ausgelegt werden, aber Weber sah in Beckers Augen keine Feigheit, nur Zweifel. Ehrlichen, nüchternen Zweifel. “Nein”, sagte Weber schließlich, “ich glaube nicht, dass wir Antwerpenerreichen werden.” Die Offiziere starrten ihn an. Weber fuhr fort, seine Stimme leise, aber fest.
Aber das ist nicht unsere Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es so weit vorzustoßen, wie es unsere Mittel erlauben. Die Amerikaner zu schwächen, ihnen zu zeigen, dass wir noch nicht besiegt sind und vielleicht, nur vielleicht genug Zeit zu gewinnen, damit in Berlin jemand zur Vernunft kommt und Verhandlungen beginnt. Hartmann schluckte.
Glauben Sie daran, Herr Oberst? Weber schüttelte den Kopf. Nein, aber ich glaube daran, daß wir unsere Pflicht tun müssen, solange wir können und unsere Pflicht ist, es morgen anzugreifen. Er verließ den Bunker und ging zurück durch die Linien. Der Wald war dunkel und still. Zwischen den Bäumen konnte er die Silhouetten von Panzern erkennen, die auf ihre Befehle warteten.
Panthers, Tigers, Panzereifos, gewaltige Maschinen, die im schwachen Mondlicht wie schlafende Ungeheuer wirkten. Mechaniker arbeiteten leise an den Motoren, überprüften Ketten, füllten letzte Treibstofftanks. Jeder wusste, dass der Treibstoff nicht reichen würde. Nicht für Antwerpen, nicht einmal für die Maß. Aber niemand sprach darüber.
Weber erreichte einen kleinen Hügel und blieb stehen. Von hier aus konnte er über die gesamte Aufmarschlinie blicken. Zehntausende von Männern lagen da draußen in der Kälte und warteten. Er dachte an Rundstedts Worte während des letzten Briefings: “Wir kämpfen nicht für den Sieg. Wir kämpfen um das Ende hier hinauszuzögern.
” Es war eine grausame Wahrheit, aber es war die Wahrheit. Um Mitternacht kam ein Motorradkurer. Er brachte einen versiegelten Umschlag. Weber öffnete ihn und las bei schwachem Kerzenlicht. Es war eine letzte Nachricht von Rundsteds Hauptquartier. Keine Änderungen am Plan. Die Offensive würde wie geplant beginnen.
Aber am Ende des Dokuments stand ein handschriftlicher Zusatz, den Weber zweimal lesen musste, um ihn zu glauben. Kämpfen Sie hart, aber kämpfen Sie klug. Wenn die Lage unhaltbar wird, ziehen Sie sich geordnet zurück. Bewahren Sie ihre Männer für die Verteidigung des Reiches. Faus Rundstedt. Weber faltete das Papier zusammen und steckte es in seine Tasche.
Es war ein außergewöhnlicher Befehl. Kein anderer Kommandeur würde so etwas schreiben. Model nicht, Dietrich nicht. Sie würden bis zum letzten Mann befehlen. Aber Rundstedt war anders. Er hatte zu viele Schlachten gesehen, zu viele sinnlose Opfer. Er wußte, daß der Krieg verloren war und er versuchte wenigstens einige seiner Soldaten zu retten.
Weber kehrte zu seinem Kommandoposten zurück. Dort wartete bereits Hartmann. Herr Oberst, die Männer fragen, ob sie noch ein Wort an sie richten wollen. Vor dem Angriff. Weber überlegte, was sollte er sagen? Dass sie für den Endsieg kämpften, das würde niemand mehr glauben. Dass sie für das Vaterland kämpften, vielleicht. Aber die meisten dieser Jungen wußten kaum noch, wofür sie kämpften.
Sie kämpften, weil sie mußten, weil Befehle Befehle waren, weil Deseration den Tod bedeutete. “Nein”, sagte er schließlich, “Lassen Sie sie schlafen. Sie brauchen jede Minute Ruhe, die Sie bekommen können.” Die letzten Stunden vor dem Morgengrauen zogen sich endlos hin. Weber saß in seinem provisorischen Büro, einem umgebauten Lastwagen, und schrieb einen Brief an seine Frau.
Er wusste nicht, ob sie ihn jemals erhalten würde. Die Post funktionierte kaum noch, aber er schrieb trotzdem über die Kälte, über die Männer, über seine Zweifel. Er schrieb nicht über die Offensive. Das wäre zu gefährlich gewesen. Aber zwischen den Zeilen stand alles, was er nicht sagen konnte. Um 05:15 Uhr ging er hinaus.
Der Himmel war noch dunkel, aber im Osten zeichnete sich ein schwaches Grau ab. Die Männer waren bereits auf den Beinen. Sie überprüften ihre Waffen, schnallten koppel fest, teilten letzte Zigaretten. Manche beteten leise, andere starrten einfach vor sich hin, verloren in ihren eigenen Gedanken. Weber ging durch die Reihen und sah in ihre Gesichter so jung, so verdammt jung.
Einige von ihnen würden in ein paar Stunden tot sein, andere verstümmelt. Die wenigsten würden diesen Krieg unbeschadet überstehen und alles wofür? Für eine Offensive, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Um 035 Uhr öffnete sich die Hölle. Tausend Geschütze feuerten gleichzeitig. Der Boden bebte.
Flammen schossen in den Himmel. Der Lärm war überwältigend. Ein Donnern, das durch Mark und Bein ging. Weber stand regungslos und beobachtete, wie die Granaten in weiten Bögen über den Wald hinwegflogen und in der Ferne einschlugen. Die Ardennenoffensive hatte begonnen. Dezember 1945, 16:20 Uhr. 3 Tage nach Beginn der Offensive stand Oberst Weber in den Trümmern eines amerikanischen Kommandopostens südlich von Schönberg.
Um ihn herum lagen verstreute Ausrüstungsgegenstände, zerrissene Karten, umgestürzte Möbel. Die Wände waren von einchusslöchern durchsiebt. Draußen brannten zwei amerikanische Jeeps. Schwarzer Rauchstieg in den grauen Winterhimmel. Seine Division hatte ihr erstes Ziel erreicht. Sie hatten die amerikanischen Linien durchbrochen, überundert Gefangene gemacht, mehrere Stellungen überrannt.
Die ersten 48 Stunden waren ein berauschender Erfolg gewesen. Doch jetzt am dritten Tag spürte Weber bereits die ersten Risse im Plan. Major Hartmann kam herein, sein Gesicht grau vor Erschöpfung. Herr Oberst, die 116. Panzer meldet: “Sie können nicht weiter vorrücken. Treibstoffmangel. Sie brauchen mindestens 20.
000 l, um die nächsten 10 km zu schaffen. Weber fluchte leise. Wo ist der Nachschub? irgendwo hinter uns. Die Straßen sind blockiert. Zu viele Fahrzeuge auf zu wenigen Routen und die Amerikaner haben Brücken gesprengt, die wir brauchten. Hartmann zog eine zerknitterte Meldung aus seiner Tasche. Leutnand Stein meldet, dass die Pioniere noch mindestens 5 Stunden brauchen, um eine Notbrücke über die Auer zu bauen.
5 Stunden. In 5 Stunden konnten die Amerikaner ihre gesamte Verteidigung neu organisieren. Leber trat ans Fenster und blickte hinaus. Seine Männer lagen erschöpft in Gräben und Unterbäumen. Manche schliefen im Sitzen, Gewehre im Arm, andere aßen kalte Rationen. Die anfängliche Euphorie war verflogen. Jetzt blieb nur noch Müdigkeit und die wachsende Erkenntnis, dass der Vormarsch ins Stocken geriet.
“Was ist mit der Luftwaffe?”, fragte Weber, obwohl er die Antwort bereits kannte. nichts. Das Wetter bleibt schlecht, aber nicht schlecht genug. Amerikanische Jabos haben heute morgen eine unserer Nachschubkolonnen erwischt. 15 Lastwagen zerstört. Der Rest musste umkehren. Weber ballte die Faust. Genau das hatte Rundstedt vorher gesagt.
Jedes Detail, der Treibstoffmangel, die verstopften Straßen, die fehlende Luftunterstützung, alles war eingetreten, wie der alte Feldmarschall es beschrieben hatte. Und trotzdem waren sie weitergegangen, hatten den Befehl befolgt, weil es keine Alternative gab. Ein Funkspruch kam herein. Weber hörte zu, wie der Meler den Text vorlaß.
Es war von Rundsteds Hauptquartier. Knapp verschlüsselt, aber die Bedeutung war klar. Situation in anderen Sektoren kritisch. Verstärkungen werden benötigt. Halten Sie Ihre Position und warten Sie auf weitere Befehle. halten und warten. Weber kannte diese Formulierung. Es bedeutete, daß der große Durchbruch nicht stattfand, daß andere Divisionen nicht so weit gekommen waren, wie er hofft, dass die gesamte Offensive langsam in ein zähes Ringen verwandelte, bei dem jeder Meter Boden mit Blut bezahlt werden musste.
Er verließ den Kommandoposten und ging zu einer nahe gelegenen Anhöhe. Von dort aus konnte er die gesamte Front überblicken. Im Westen vielleicht 8 Kilometer entfernt, hörte er Geschützfeuer, amerikanische Artillerie. Sie hatten sich erholt, schneller als erwartet. Ihre Gegenangriffe wurden stärker, koordinierter.
In einem Tal unterhalb seiner Position sah er eine Kolonne deutscher Panzer, die regungslos stand, leere Tanks, nutzlose Stahlkolosse ohne Treibstoff. Hauptmann Bäcker kam zu ihm. Herr Oberst, die Männer fragen, wann es weitergeht. Sagen Sie ihnen die Wahrheit, antwortete Weber. Wir warten auf Nachschub und wir bereiten uns auf amerikanische Gegenangriffe vor. Bcker zögerte.
Glauben Sie, dass wir hier bleiben können? Weber sah ihn lange an, dann schüttelte er den Kopf. Nein, früher oder später werden wir uns zurückziehen müssen. Die Frage ist nur, ob wir es geordnet tun oder ob wir überrannt werden. In dieser Nacht erreichte ein verschlüsselter Funkspruch Webers Kommandoposten. Er kam direkt von Rundstedz Stab.
Weber las ihn zweimal, dann verbrannte er das Papier und behielt den Inhalt für sich. Rundstedt hatte begonnen, Rückzugsbefehle vorzubereiten. Nicht offen, nicht offiziell, aber die Vorbereitungen liefen. Depots wurden weiter nach Osten verlegt. Verteidigungslinien wurden markiert. Pioniere erhielten Anweisungen, Sprengladungen an Brücken vorzubereiten, damit der Feind ihnen nicht zu schnell folgen konnte.
Der Feldmarschall hatte verstanden, was alle anderen noch nicht wahrhaben wollten. Die Offensive war gescheitert, nicht spektakulär, nicht in einer einzigen Katastrophe, sondern langsam, zermürbend, unaufhaltsam. Jeder Tag brachte neue Probleme, jede Nacht schwand die Hoffnung ein wenig mehr. Dezember 1944. Weber erhielt den Befehl, seine Position zu räumen und sich auf eine neue Linie 15 km östlich zurückzuziehen.
Der Befehl war vorsichtig formuliert, sprach von Neupositionierung und taktischer Flexibilität, aber jeder verstand, was es bedeutete. Der Rückzug hatte begonnen. Die Männer nahmen die Nachricht schweigend auf. Niemand protestierte, niemand war überrascht. Sie hatten alle gespürt, daß es so kommen würde.
Sie packten ihre Ausrüstung, zerstörten alles, was sie nicht mitnehmen konnten und machten sich auf den Weg zurück durch den Schnee. Weber blieb als letzter. Er stand in dem eroberten Dorf, das sie nun wiederaufgeben mußten, und blickte auf die Spuren des Kampfes. Einschlaglöcher, zerstörte Häuser, Notgräber am Waldrand, in denen deutsche und amerikanische Soldaten nebeneinander lagen.
All das für nichts. Er dachte an Rundsteht. Der alte Mann hatte recht gehabt, in jedem einzelnen Punkt. Er hatte die Offensive vorhergesehen, ihre Grenzen erkannt, ihre Schwächen benannt und während andere Kommande noch an den Sieg geglaubt hatten, hatte er bereits die Niederlage eingeplant. Nicht aus Feigheit, sondern aus Realismus.
Er hatte verstanden, daß der Krieg verloren war und hatte versucht, wenigstens seine Männer zu retten. Als Weber endlich seine Position verließ, hörte er in der Ferne amerikanische Motoren, Panzer, Lastwagen. Die Gegenoffensive rückte näher. Bald würden die Amerikaner alles zurückerobern, was die Wehrmacht in den ersten Tagen gewonnen hatte, und dann würden sie weitergehen, tiefer nach Deutschland hinein, bis nichts mehr übrig war.
Dezember 194 in einem provisorischen Hauptquartier östlich der Auer saß Gert von Rundstedt vor einer Karte und beobachtete, wie die roten Linien, die den deutschen Vorstoß markiert hatten, langsam zurückwichen. Die blauen Linien der Alliierten rückten vor, unaufhaltsam, methodisch. Oberst Treskov stand neben ihm. Die 116.
Panzer meldet schwere Verluste. Die zwölfte Volksgrenadier ist auf 40% Kampfstärke reduziert und Model fordert Verstärkungen, die wir nicht haben. Rundstedt nickte langsam. Er wirkte älter als vor zwei Wochen, müder, aber sein Blick war klar. Beginnen Sie mit Phase 2. Phase 2, Herr Generalfeldmarschall, der geordnete Rückzug.
Alle Einheiten ziehen sich auf die vorbereiteten Verteidigungslinien zurück. Wir geben auf, was wir nicht halten können und bewahren, was noch zu retten ist. Treschkov zögerte. Berlin wird Berlin, unterbrach Rundsteht, kann denken, was es will. Ich kämpfe nicht mehr für unmögliche Siege. Ich kämpfe dafür, dass meine Männer überleben, um das Reich zu verteidigen, wenn der Feind unsere Grenzen überschreitet.
Er stand auf und ging zum Fenster. Draußen viel Schnee. Wir haben drei Wochen Zeit gekauft. Vielleicht mehr war nie möglich. Jetzt retten wir, was wir können. In den folgenden Wochen zog sich die Wehrmacht zurück. Langsam, blutig, aber geordnet. Rundstätzvorbereitungen griffen, die Rückzugsroen funktionierten, die Depots waren dort, wo sie gebraucht wurden.
Die Verteidigungslinien hielten zumindest lange genug, um den Rückzug zu decken. Andere Sektoren der Front brachen chaotisch zusammen. Die Visionen, die keine Pläne hatten, wurden aufgerieben. Einheiten, die blind vorgestoßen waren, fanden sich eingekesselt. Tausende gerieten in Gefangenschaft. Aber in Rundstätzbereich war der Rückzug kontrolliert.
Die Verluste waren hoch, aber nicht katastrophal. Als die Offensive endgültig scheiterte, als die letzten deutschen Einheiten hinter die Westwallinien zurückkehrten, zog Berlin Bilanz. Die Schlacht hatte über 100ta.000 deutsche Soldaten das Leben gekostet. Tausende Panzer waren verloren. Die letzten Reserven waren aufgebraucht.
Deutschland hatte seine letzte Karte gespielt und verloren. In den Berichten wurde Rundstedt kaum erwähnt. Model erhielt Tadel für das Scheitern. Dietrich wurde leise kritisiert, aber Rundstedt, er hatte getan, was man von ihm verlangt hatte. Er hatte angegriffen und als der Angriff scheiterte, hatte er seine Armee gerettet.
Jahre später nach dem Krieg fanden Historiker die Dokumente, die Berichte, die Rundstedt vor der Offensive geschrieben hatte, die Warnungen, die er ausgesprochen hatte, die Vorbereitungen, die er heimlich getroffen hatte. Sie erkannten, dass er der einzige gewesen war, der die Wahrheit gesehen hatte. Der einzige, der nicht an das Unmögliche geglaubt, sondern für das Wahrscheinliche geplant hatte. Oberstweber überlebte den Krieg.
Er kehrte nachsen Hause zurück zu seiner Frau, zu einem zerstörten Land. Manchmal in stillen Momenten dachte er an jenen Dezember zurück, an die Kälte, an die Männer, die nicht zurückgekommen waren und an den alten Feldmarschall, der als einziger verstanden hatte, dass Mut manchmal bedeutet, die Wahrheit zu akzeptieren, auch wenn sie schmerzt.
Die Ardennenoffensive war Hitlers letzter Versuch, den Krieg im Westen zu wenden. Sie scheiterte, wie Rundstedt es vorher gesagt hatte, aber in diesem Scheitern lag eine stille Lektion. Vorbereitung ist wichtiger als Hoffnung, Realismus ist wertvoller als Illusion und manchmal ist der mutigste Befehl nicht der Angriff, sondern der rechtzeitige Rückzug.
Gert von Rundstedt war der einzige Kommandeur, der das verstanden hatte. Der einzige, der bereit war für die Ardennenoffensive, nicht für ihren Erfolg, sondern für ihr unvermeidliches Scheitern.
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März 1945 0647er östlich von Küstrin. Obergefreiter Wilhelm Brenner lag zwischen den Trümmern eines eingestürzten Backsteinschuppens und beobachtete durch sein…
Sie nannten seinen Plan Wahnsinn – bis er mit einer MP40 6 Scharfschützen in einer Nacht tötete
Am 15. November 1942, kurz nach 6 Uhr morgens kauerte Unteroffizier Klaus Bcker in den Trümmern eines zerstörten Lagerhauses am…
Ein deutscher Mechaniker erfand das Unmögliche – damit die Flugzeuge im Eis starten konnten
3 Januar 1942 04:17 Uhr 8 km westlich von Smolensk Luftwaffenstützpunkt Feld 3C12 Temperatur -30°. Der Schnee klang wie Glas…
Wie der ‘dumme’ Draht-Trick eines Mechanikers den Messerschmitt Bf 109 wendiger machte
Um 7:42 Uhr am 17. Juli 1943 hockte Feldwebel Otto Brand unter dem linken Flügel einer Messerschmid auf dem Flugplatz…
Der T-34 schien unbesiegbar, bis ein Soldat dies beim Reinigen seines Gewehrs bemerkte
Juli 1942 Ostfront 47 km südwestlich von Woronisch 17:525 Obergefreiter Klaus Hartmann sitzt neben seiner 15 Mit Pack 38 die…
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